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Intel erläutert Roadmap für Itanium- und Xeon-Chips

15.06.2007
Intels Dual-Core-Prozessor "Montecito" war der erste Itanium-Chip, der die Erwartungen – auch kommerziell – erfüllte. Jetzt hofft Intel darauf aufbauen zu können.
Intels Intanium-CPU Montecito rechnet mit zwei Kernen.
Intels Intanium-CPU Montecito rechnet mit zwei Kernen.
Foto: Intel

Diane Bryant, Chefin von Intels Server Platform Group, gab jetzt einen Einblick in die Zukunft der Itanium-Prozessoren, die in Kooperation mit Hewlett-Packard entwickelt werden. Noch in diesem Jahr soll mit dem "Montvale" ein Bruder des doppelkernigen Montecito-Prozessors auf den Markt kommen, der den schon lange versprochenen schnelleren Front Side Bus enthalten soll. Danach kommt mit "Tukwila" eine Itanium-CPU mit vier Rechenkernen, die laut Bryant Ende 2008 verfügbar sein soll. Zusätzlich wird der Chip mit "Common System Interconnect" (CSI) ausgestattet sein. Hinter CSI verbirgt sich die Funktion, Hauptspeicher- und Cache-Controller in die CPU zu integrieren und Chip-zu-Chip-Verbindungen zu erlauben. Die Mitbewerber AMD und IBM haben diese Möglichkeit schon länger in den Opteron- und Power-Prozessoren umgesetzt. Intel will CSI auch die zukünftigen Xeon-Prozessoren integrieren. Schon die nächste Xeon-Generation, "Nehalem", soll damit arbeiten.

Diese Nehalem-CPU, ebenfalls für 2008 geplant, wird acht Rechenkerne enthalten und soll mit 45 Nanometer Strukturbreite produziert werden. Nach Angaben der Intel-Managerin werden in Zukunft x86- und Itanium-Prozessoren ein einziges Chipset verwenden. Damit gibt der Hersteller den Server-Herstellern die Aufgabe vor, neue Platinen für Tukwila-basierende Rechner zu entwickeln, weil diese Prozessoren nicht mehr in die Sockel der Itanium-Vorläufer "Madison" und "Montecito" passen werden. Auch in puncto Sicherheit wird der zukünftige Itanium-Chip eine Neuerung enthalten: Tukwila soll die Technik "Double Device Data Correction" (DDDC) enthalten, die es einem Memory-Bausteine erlaubt, auch bei zwei aufeinander folgenden Hauptspeicherfehlern weiterzuarbeiten. Derzeit dürfen die DIMM-Chips in Itanium-Servern nur einen solchen Fehler produzieren oder das System stürzt ab.

Nach Tukwila soll – nicht vor Ende 2009 – "Poulson", die Itanium-Familie ergänzen. Er wird in einem vollkommen neuartigen Produktionsprozess gefertigt werden, der erst ab 2009 genutzt werden kann. Ziel ist es, die Fertigung der Itanium-Familie der anderer Produktlinien anzugleichen, erklärte Bryant. Sonst ist von Pousen nur bekannt, dass er nicht wie der Tukwila mit 45 Nanometer- sondern mit 32 Nanometer Strukturbreite gebaut wird. Da der Xeon-Nachfolger "Westmere" mit 32 Nanometer breiten Strukturen ab 2009 produziert wird und die Xeon-Linie von einem neuen Fertigungsprozess meist ein bis zwei Jahre eher profitiert als die Itaniums, dürfte Poulson nicht vor 2010 am Markt erscheinen.

Nach Poulson wird "Kittson" die Itanium-Linie weiterführen. Bryant wollte dazu aber keine Details nennen. Die Bekanntgabe des Codenamen Kittson dient auch dazu, Intels Bereitschaft auszudrücken, die Itanium-Linie weiterzuführen. Wegen der vielen Probleme – von Anfang an gab es teilweise starke Verzögerungen bei der Entwicklung - und der bescheidenen Liefermengen, kämpft die Itanium-Serie immer wieder ums Überleben.

Als die CPU, für die Hewlett-Packard die Weiterentwicklung der hauseigenen PA-Risc-Serie einstellte, Ende der 90er Jahre angekündigt wurde, wurde ihr ein rasantes Wachstum prognostiziert, was sich bekanntermaßen nicht erfüllte. Mittlerweile und vor allem dank des Montecito-Prozessors, konnte sich die Itanium-Platform am Markt etablieren und wächst jetzt schneller als die älteren Konkurrenzprozessorfamilien Sparc und Power. Intel behauptet jedenfalls, dass von 2001 bis heute rund 140 000 Itanium-Server Im Wert von etwa 8,7 Milliarden Dollar verkauft wurden. (kk)