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Intel enthüllt Madison-Interna

10.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Intel wird auf der International Solid State Circuit Conference in San Francisco in dieser Woche die nächste Generation seiner Itanium-Prozessoren und weitere künftige Technik diskutieren. Erste "Madison"-Fakten waren im vergangenen Herbst auf der ISSCC-Site erschienen, heute geht der Halbleiterkonzern mit einem Forschungspapier tiefer ins Detail.

Nach Angaben von Nimish Modi, Vice President der Enterprise-Processor-Abteilung, wird Intel drei Madison-Varianten mit 3 MB, 4 MB oder 6 MB L3-Cache (on-die) anbieten. Takten wird der Highend-Prozessor mit 1,5 Gigahertz sowie zwei weiteren, bislang nicht bekannten Raten. Modi zufolge wird der Chip planmäßig Mitte des Jahres erscheinen. 2004 soll dann als "Produktauffrischung" eine weitere Version mit 9 MB L3-Cache folgen. Der Madison ist plug-kompatibel mit älteren Itanium-Prozessoren, sodass Systemhersteller ihn ohne Änderungen an ihren Hauptplatinen verwenden können.

Gegenüber dem aktuellen Itanium 2 werde der Chip bei existierender Software 30 bis 50 Prozent Mehrleistung bringen, kündigte Modi an. Trotz höherer Geschwindigkeit soll er aber mit 130 Watt nicht mehr Strom verbrauchen als der Itanium 2. Möglich wurde dies durch aggressive Clock-Gating-Techniken und ein Redesign einiger Schaltungen.

Eine besonders Strom sparende Madison-Variante mit dem Codenamen "Deerfield" will Intel Ende 2003 herausbringen. Details dazu wird das Unternehmen im Rahmen seines Spring Developer Forum mitteilen, das in der kommenden Woche in San Jose über die Bühne geht. Modi verriert außerdem, dass der als "Montecito" gehandelte Dual-Core-Nachfolger des Madison im Jahr 2005 mit wenigstens 18 MB L3-Cache debütieren soll. Jeder Prozessorkern solle dabei seinen eigenen L3-Speicher erhalten, sagte der Intel-Mann. (tc)