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Intel dreht brutal an der Preisschraube

22.08.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Intel, zunehmend unter Druck durch Advanced Micro Devices (AMD), plant offenbar für das kommende Wochenende massive Preissenkungen bis zu 54 Prozent. Dies berichtet das "Wall Street Journal". "Intels Preiskurve ist gegenwärtig deutlich aggressiver als alles, was wir in der Vergangenheit gesehen haben", konstatiert Morgan-Stanley-Analyst Mark Edelstone. Neben neuen Preisen wird Intel auf seinem halbjährlichen Developers Forum in der kommenden Woche vermutlich auch zwei schnellere Versionen seines aktuellen Flaggschiffs Pentium 4 mit bis zu 2 Gigahertz Taktfrequenz vorstellen. Edelstone rechnet bereits für Ende kommenden Jahres mit 4 Gigahertz; zum Ende des Produktzyklus könne die Chipfamilie bis zu 10 Gigahertz erreichen.

Analysten rechnen damit, dass die 2-Gigahertz Variante des Pentium 4 für 560 Dollar und die 1,9 Gigahertz schnelle Ausführung für 375 Dollar auf den Markt kommen. Das ist ungewöhnlich billig. Zum Vergleich: Der Pentium III mit 1 Gigahertz kostete bei seinem Debüt im März vergangenen Jahres noch 990 Dollar. Bereits für Ende Oktober erwartet Edelstone für die beiden schnellsten Pentium 4s erste Preissenkungen auf 400 Dollar und 275 Dollar.

AMD hatte erst Anfang dieser Woche schnellere Prozessoren und drastische Preissenkungen angekündigt (Computerwoche online berichtete). Der Kampf beider Unternehmen um Mehrleistung und Niedrigpreise wird jedoch den Anwendern gegenüber zunehmend schwerer zu verargumentieren. "Es wird immer schwerer, überhaupt Anwendungen für die ganze Zusatz-Power zu finden - erst recht bei 2 Gigahertz", meint Kevin Krewell, Analyst bei Microdesign Resources.