Die neue 32-nm-Westmere-Architektur setzt Intel für die Desktop-Prozessoren der Serien Core i3-500 und Core i5-600 ein. Als besonderes Feature besitzen diese CPUs für den Sockel LGA1156 erstmals auch eine integrierte Grafik-Engine, die sich wahlweise verwenden lässt. Durch ein Multi-Chip-Package sitzen allerdings zwei Siliziumplättchen auf dem Chipmodul. Neben dem 32-nm-Prozessor integriert Intel den Grafik- und Memory-Controller auf einem zweiten Chip in 45-nm-Technologie. Beide Chips sind durch ein angepasstes QuickPath-Interface miteinander verbunden.
- SYSmark2007 Preview - Overall
Obwohl der Core i3-530 nur zwei Kerne besitzt, liegt die Systemleistung bei einem typischen Applikationsmix wie bei SYSmark2007 auf dem Niveau des deutlich teureren Quad-Core-Modelle. Vier CPU-Kerne sind bei Sysmark2007 nur teilweise gleichzeitig ausgelastet. Der zum Core i3-530 ähnlich teure Athlon II X4 620 liegt deshalb weit hinter dem Intel-Modell. - SYSmark2007 Preview - Office Productivity
Bei typischen Office-Applikationen ist das Leistungsvermögen beim Core i3-530 überzeugend - bei einem Preis von zirka 100 Euro für die CPU. Nur deutlich teurere Quad-Core-Modelle sind schneller. - SYSmark2007 Preview - E-Learning
In diesem Szenario werden vier Kerne nur teilweise, beispielsweise bei Photoshop, ausgenutzt. Der Core i3-530 arbeitet deshalb selbst mit zwei Kernen (plus Hyper-Threading) auf dem Niveau von AMDs Phenom-II-X4-Topmodellen. - SYSmark2007 Preview - Video Creation
Bei der Videobearbeitung zeigt AMDs Phenom II X4 965 B.E. eine hohe Performance. Die Core-i7-900-Serie profitiert in diesem Szenario von der höheren Speicherbandbreite der drei DDR3-Channels. Deshalb überholt der Core i7-920 (2,66 GHz und Hyper-Threading) den Core i7-870 (2,93 GHz und Hyper-Threading) mit zwei DDR3-Channels. Der Core i3-530 sowie der Core i5-661 halten mit Dual-Core-Technologie plus Hyper-Threading weiterhin gut mit. - SYSmark2007 Preview - 3D Modeling
Die Programme nutzen nur bei einigen zu bewältigenden Arbeitsschritten vier Kerne voll aus. Der Core i7-870 (2,93 GHz Grundtaktfrequenz) erreicht im Turbo Mode bei Single-Threads 3,6 GHz – wie der 975 Extreme (3,33 GHz Grundtaktfrequenz). Trotz geringerer Speicherbandbreite erreicht der Core i7-870 deshalb fast das Leistungsniveau der 965er Extreme Edition. Der Core i5-661 erreicht im Turbo Mode ebenfalls 3,6 GHz Taktfrequenz. Durch die vielen Single-Thread-Tasks schneidet der Dual-Core-Prozessor deshalb im Vergleich sehr gut ab. Der Core i3-530 verfügt dagegen nicht über den Turbo Mode. - PCMark Vantage - Overall
Zwar arbeiten die Programme parallel, die einzelnen Anwendungen nutzen aber kein massives Multithreading. Der Core i3-530 kann deshalb trotz zweier Kerne weniger im mit einigen Quad-Core-CPUs mithalten. - PCMark Vantage - Communications
Massives Multitasking, bei dem die parallelen Programme auch unter Last sind, findet in diesem Szenario nicht statt. Aber durch die Verschlüsselungs- und Entpackungs-Workloads profitiert der Core i5-661 sehr gut von seinem neuen AES-Befehlssatz – ohne angepasste Software. Beim Core i3-530 hat Intel das AES-Feature jedoch deaktiviert. - PCMark Vantage - Productivity
Sehr stark ist hier AMDs Phenom II 965 Black Edition, der die Überlegenheit der Core-i5/7-Prozessoren sprengt. - SunGard ACR 3.0 - Monte Carlo Simulation
Bei der Multithread-optimierten Monte-Carlo-Simulation ist der Core i3-530 trotz zusätzlichem Hyper-Threading durch seine Dual-Core-Technologie im Nachteil. Das aktive Hyper-Threading beschert den Core-i3/i5/i7-Modellen circa 23 bis 25 Prozent mehr Performance. - 3ds Max 2010 - Rendering Scene Space_Flyby
Dank zusätzlichem Hyper-Threading rendert der Dual-Core-Prozessor Core i3-530 so schnell wie das Triple-Core-Modell Athlon II X3 435. - 3ds Max 2010 - Rendering Scene Underwater_Escape
Diesen Render-Workload erledigt der Core i3-530 deutlich schneller als der Athlon II X3 435. Die Intel-CPU profitiert von seinem größeren Puffer (2 x 512 KByte L2-Cache plus 4 MByte L3-Cache) im Vergleich zum Athlon II X3 (3 x 512 KByte L2-Cache). - CINEBENCH 10 - Rendering One CPU
Beim Rendering wird jetzt nur ein Prozessorkern verwendet. Die Core-i5/i7-Prozessoren nutzen jetzt ihren Turbo Mode voll aus. Der Core i5-661 (3,33 GHz Grundtaktfrequenz), Core i7-870 (2,93 GHz Grundtaktfrequenz) und Core i7-975 Extreme (3,33 GHz Grundtaktfrequenz) arbeiten durch den Turbo Mode jetzt mit bis zu 3,6 GHz. Entsprechend liegen diese CPUs auf einem ähnlichen Leistungsniveau. Der Core i3-530 besitzt keinen Turbo Mode und arbeitet unverändert mit 2,93 GHz Taktfrequenz. - CINEBENCH 10 - Rendering Multiple CPUs
Jetzt nutzt CINEBENCH alle verfügbaren Prozessorkerne. Der Core i7 920 distanziert sich jetzt durch sein Hyper-Threading (8 Threads) vom Core i5-750 (kein HT). Aktives Hyper-Threading erwirkt beim Core i7 hier circa 14 bis 17 Prozent mehr Geschwindigkeit. Der Core i3-530 und Core i5-661 sind durch ihre Dual-Core-Technologie trotz Hyper-Threading deutlich im Nachteil. - Apple iTunes 8.2 - convert wav to mp3
Weil iTunes nur zwei Threads beim Enkodieren nutzt, liegt der Core i5-661 (Dual-Core, 3,33 GHz Grundtaktfrequenz) auf einer Top-Platzierung. Der Core i7-975 (Quad-Core, 3,33 GHz Grundtaktfrequenz) lastet nur zwei Kerne aus und kann dadurch seinen Turbo Mode aggressiver einsetzen. Intels Core i3-530 platziert sich selbst ohne Turbo Mode vor allen AMD-Modellen. - iTunes 8.2 - HD-Video to iPod-iPhone
Wie beim Audio-Enkodieren nutzt iTunes nur zwei Threads. Die vierkernigen Core-i7-Modelle profitieren vom Turbo Mode (bis 3,6 GHz) jetzt mehr als der Dual-Core-Prozessor Core i5-661, der hier schon stark unter Last steht. Der ohne Turbo Mode ausgestattete Core i3-530 etabliert sich im Mittelfeld. - SPECviewperf 10 - Pro/ENGINEER
Multi-Core nutzt hier nichts. Dafür profitieren CPUs, denen hohe Speicherbandbreiten zur Verfügung stehen. Die Core-i7-900-Serie mit drei DDR3-1066-Channel setzt sich deshalb von den Core-Modellen mit zwei DDR3-1333-Channels ab. - 3DMark Vantage - Overall
Der Core i5-750 überholt aufgrund des fehlenden Hyper-Threadings den Core i7-920. Der in das Gesamtergebnis einfließende CPU-Test lastet die Prozessorkerne bereits so stark aus, dass Hyper-Threading hier bremsend wirkt. Intels neuer Core i5-530 kann mit seinen zwei Kernen noch vor einigen Quad-Core-CPUs platzieren. - 3DMark Vantage - GPU
Die extrem aufwendigen Grafikszenarien von 3DMark Vantage bringen die verwendete GeForce GTX285 an ihr Limit. Unterschiedliche Prozessoren erwirken nur geringe Unterschiede in der Grafik-Performance. Trotzdem setzen sich die beiden Phenoms vor dem neuen Core i5-661 an die Spitze. - 3DMark Vantage - CPU
Bei den AI- und Physics-Berechnungen düpieren die vierkernigen Core-i7-CPUs die Core-2-Modelle und Phenoms. Ein Teiltest des CPU-Szenarios (CPU-Test 2) lastet die Kerne extrem aus. So erreicht der Core i7-870 bei deaktivierten Hyper-Threading (HT) 49235 Punkte. Entsprechend überholt bei dem Multithread-Test der Core i5-750 (kein HT) auch den Core i7-920 (mit HT). Der Core i3-530 muss mit seinen zwei Kernen mit dem letzten Platz Vorlieb nehmen. - Crysis - 800x600 Low Quality
Die Core-i5/i7-Prozessoren bieten im Durchschnitt das flüssigste Spielerlebnis. Crysis nutzt die Kerne der CPUs gut aus, deswegen können die Dual-Core-Prozessoren Core i3-530 und Core i5-661 mit den Quad-Core-Nehalems nicht mithalten. - Crysis - 1024x768 Medium Quality
Unverändert liegen alle Nehalem-basierenden Intel-Prozessoren geschlossen in Führung. - Crysis - 1280x1024 High Quality
Die Unterschiede zwischen den CPUs minimieren sich bei der hohen Auflösung und hohen Detail-Einstellung. - Resident Evil 5 - Test 2 - 1280x1024
Resident Evil 5 lastest die Kerne der CPUs nicht voll aus. Entsprechend wirkt Hyper-Threading durch sein zusätzliches Thread-Switching etwas bremsend. So kann der Core i5-750 auch den mit höherer Taktfrequenz arbeitenden Core i7-870 überholen. Nur zwei Kerne sind dann allerdings doch zu wenig, der Core i5-661 muss die vierkernigen Core-i5/i7-Modelle ziehen lassen. - Energieverbrauch Plattform - Leerlauf Energieschema Höchstleistung
Läuft nur der Windows-Desktop ohne CPU-Belastung, so punkten der Core i3-530 und Core i5-661 in der neuen LGA1156-Plattform mit H55-Chipsatz deutlich mit dem geringsten Energiebedarf. Wird die GeForce GTX285 ausgebaut und die Grafik-Engine des Prozessors genutzt, so zeigt das Energiemessgerät nur noch 37 Watt an. Die LGA1156-CPUs Core i5-750 und i7-870 benötigen in ihrem P55-Mainboard mit 76 Watt etwas mehr Energie. Setzt man sie in das Board mit H55-Chipsatz, so sinkt der Energiebedarf ebenfalls auf 68 Watt (Performance in beiden Mainboards identisch). - Energieverbrauch Plattform - Leerlauf Energieschema Ausbalanciert
Bei den Intel-CPUs sinkt der Energiebedarf im Leerlauf mit SpeedStep nur marginal, weil bei den Prozessoren bereits andere Powersave-Technologien greifen. SpeedStep hilft bei den Intel-CPUs Energie zu sparen, wenn die Prozessorauslastung im Bereich von 10 bis 50 Prozent liegt. AMDs Prozessoren sparen mit Cool’n’Quiet jedoch deutlich Energie – die 965er Black Edition spart sogar knapp 50 Watt. - Energieverbrauch Plattform - Volllast ohne Grafik
Intel spezifiziert den Core i3-530 mit 73 Watt TDP, der Core i5-661 ist mit 87 Watt eingestuft. Entsprechend agiert das Einsteigermodell auch sparsamer. Unter Last benötigen die Core-i7-900-CPUs mit 130 Watt TDP auch deutlich mehr Energie als die 95-Watt-TDP-CPUs Core i5-750 und Core i7-870. - Energieverbrauch Plattform - Volllast mit Grafik
Intels LGA1156-Prozessoren bleiben für die gebotene Performance sparsam. Wird beim Core i3-530 und Core i5-661 statt der Geforce GTX285 die integrierte Grafik-Engine verwendet, sinkt der Energiebedarf fast um 200 Watt. Allerdings verkommt Crysis bei der 1280er Auflösung mit vollen Details mit der Intel HD Graphics zur Diashow.
Alle Core i3-500 und Core i5-600 verfügen über zwei Rechenkerne sowie zusätzliches Hyper-Threading. Das getestete Einstiegsmodell Core i3-530 arbeitet mit einer Taktfrequenz von 2,93 GHz. Auf die Turbo-Technologie muss die Core-i3-500-Serie allerdings ebenso verzichten wie auf die AES-Befehlserweiterung. Intel behält beide Features der Core i5-600 Serie vor.
Der Core i3-530 puffert seine Speicherzugriffe über 256 KByte L2-Cache pro Kern sowie einen 4 MByte fassenden Shared-L3-Cache ab. Über den integrierten Speicher-Controller steuert der Prozessor DDR3-1333-DIMM im Dual-Channel-Modus an.
Intel stuft den Core i3-530 mit einem TDP-Wert von 73 Watt ein. Zusammen mit dem für unsere Tests verwendeten Intel Desktop-Mainboard DH55TC konsumiert die Plattform (GeForce 285GTX, 4 GByte RAM, Seagate Barracuda 7200.12, Enermax Liberty ELT620AWT, ohne Monitor) im Leerlauf nur 68 Watt an. Wird die GeForce 285GTX ausgebaut und die im Prozessor integrierte Grafik verwendet, so sinkt der Energiebedarf auf sehr geringe 37 Watt.