Gastkommentar

Integrieren statt implementieren

05.02.1999
Thomas Hönig Business Objects Deutschland GmbH, Köln-Porz

Ohne relationale Datenbanken läuft nichts. RDBMS sind als Datenspeicher fast aller Standardanwendungen oder Eigenentwicklungen nicht wegzudenken. Riesensummen wurden investiert. Dies läßt sich in den Bilanzen nachlesen. Bis heute jedoch wird der überwiegende Teil der Datenbanken nur von Transaktions- und Batch-Anwendungen genutzt.

Warum stellt man diese Daten nicht auch den Anwendern zur Verfügung? Aktuelle Data-Warehouse-Initiativen treten eher auf der Stelle, als daß sie wegweisend sein könnten. Denn Unternehmen, die gerade SAP-Standardsoftware einführen oder an der Jahr-2000-Umstellung arbeiten, schieben Data-Warehousing auf die lange Bank.

Wer denkt schon an die immensen Wettbewerbsnachteile, die ein unzureichender Informationsfluß in den Fachabteilungen nach sich zieht? Noch immer ist die Idee, Data-Warehouse-Lösungen in Business-Anwendungen zu integrieren, kaum in die Praxis umgesetzt. So verschicken Firmen, die mit Daten und Informationen handeln, häufig Disketten, anstatt den Kunden zu ermöglichen, das, was sie wissen wollen, via Internet selbst abzurufen. Der herkömmliche Versand mag zwar billiger sein als ein Data-Warehouse. Doch wieviel Zeit vergeht, bis die Information beim Kunden verfügbarist - will sie dann noch jemand haben?

Wer im Wettbewerb bestehen will, muß sich um kürzere Projektzyklen und schnelleren Informationszugriff insbesondere der Fachabteilungen kümmern. Die Technologie ist verfügbar, selbst im Internet und Intranet. Wer vorhandene Komponenten und Lösungen integriert und nicht neu implementiert, entscheidet sich für die bessere Strategie. Solche Data-Warehouse-Projekte sind jedoch die Ausnahme.