Foto: Photocase
Laut Wolfgang Martin, unabhängiger Analyst und Vorsitzender des EAI-Forums, nimmt der Bedarf an Integrationslösungen weiter zu. In seiner Keynote gab er zu bedenken, dass der Traum, die IT-Systeme im Unternehmen durch die Einführung eines einzigen Enterprise-Resource-Planning-(ERP-)Systems zu konsolidieren, geplatzt sei. In der Praxis hätten die meisten Firmen mehrere heterogene ERP-Instanzen im Einsatz, Konzerne nutzten im Schnitt 50 unternehmenskritische Zusatzsysteme wie beispielsweise Customer-Relationship-Management-(CRM-) oder Supply-Chain-Management-(SCM-)Lösungen.
ERP hat Versprechen nicht eingelöst
Martin empfahl den rund 400 Zuhörern deshalb, von einer ERP-zentrischen Sichtweise abzurücken, zumal die ERP-Anbieter in Teildisziplinen wie CRM, SCM oder E-Procurement den Erfordernissen des Marktes hinterherlaufen würden. Er favorisiert stattdessen einen Business-zentrierten Ansatz, der die Collaboration mit internen und externen Kunden, Partnern, Mitarbeitern und Lieferanten in den Mittelpunkt der Bemühungen stellt. Hierfür seien jedoch Messaging-orientierte Integrationsarchitekturen notwendig, denn der Versuch, diese Anforderungen über Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zu erfüllen, ende unweigerlich im Chaos. Eine Absage erteilte er auch Anstrengungen, das Problem mit Eigenentwicklungen zu lösen: „Wer Integration mit handgestrickten Lösungen versucht, wird scheitern.“