Instant Messaging knackt Hierarchien

18.07.2006
Von Dr. Peter Schütt

Alle müssen mitmachen

Bei IBM Deutschland arbeiten mittlerweile über 50 Prozent aller Mitarbeiter an flexiblen Arbeitsplätzen. Das erklärt, warum das Instant Messaging zur wichtigsten Anwendung geworden ist, zumindest wenn man den Grad paralleler Nutzung als Maßstab ansetzt. In Spitzenzeiten sind 170 000 der insgesamt 330 000 registrierten Mitarbeiter gleichzeitig angemeldet. Die große Teilnehmerzahl wiederum ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für jedes Kommunikationsmittel: Das Gesetz von Robert Metcalfe, dem Erfinder des Ethernet, besagt, dass der Nutzen eines Netzwerks mit dem Quadrat der Benutzerzahl steigt.

Das macht die Einführung von Instant Messaging schwierig, denn zu Projektbeginn findet man kaum die Ansprechpartner, die man braucht und sucht. Die Erfahrung zeigt, dass so ein Vorhaben Durchhaltevermögen benötigt, je nach Unternehmensgröße zwischen ein paar Wochen und mehreren Jahren.

Im Lauf dieser Zeit verändert sich die Kommunikationskultur hin zu einer größeren Transparenz in der Organisation. IM fördert nämlich die Querkommunikation und damit den Informationsaustausch unabhängig von Hierarchien. Auch wenn sich das für den Geschäftserfolg in der Regel sehr positiv auswirkt, weil Durchlaufzeiten verkürzt werden und die Kunden zufriedener sind, so ist dieser Punkt derjenige, der dem Mittel-Management oft missfällt. Nicht in allen Unternehmen ist ein Mehr an Transparenz willkommen.