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Insolvenzgericht genehmigt Worldcoms Bonusprogramm

30.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das US-Konkursgericht in New York hat einem Antrag des insolventen Carriers Worldcom stattgegeben, seinen Spitzenmanagern Boni in Höhe von insgesamt 25 Millionen Dollar auszuzahlen. Das Geld ist als Belohnung dafür gedacht, dass die Angestellten dem Unternehmen auch während der Insolvenz die Treue halten. Dabei sollen insgesamt 329 Worldcom-Angestellte Boni zwischen 20.000 und 125.000 Dollar erhalten. Der TK-Konzern hatte Ende Juli Gläubigerschutz beantragt, nachdem Falschbuchungen in Milliardenhöhe entdeckt worden waren. Worldcom hofft, Mitte nächsten Jahres die Insolvenz zu beenden.

Mit dem Bonusprogramm soll verhindert werden, dass die Konkurrenz die besten Mitarbeiter des Unternehmens abwirbt, argumentierte Chefsanierer Gregory Rayburn vor Gericht. Außerdem sei die Arbeitsmoral aufgrund der Zahlungsunfähigkeit und der Ermittlungen der US-Börsenaufsicht sowie des Justizministeriums deutlich gesunken. Richard Breeden, der vom Gericht eingesetzte Insolvenzverwalter, hat dem Plan bereits zugestimmt. Vertreter des Konkurrenten SBC Communications versuchten jedoch, die Bonuszahlung zu verhindern. Sie erklärten, es fehle Worldcom an Beweisen, dass die Angestellten wirklich abwandern würden. Außerdem bestritten sie, dass es einen Mangel an Fachkräften in der angeschlagenen TK-Industrie gäbe. (mb)