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Insidergeschäfte bei Critical Path

11.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ein Ex-Manager des US-Messaging-Unternehmens Critical Path hat in einem Prozess zugegeben, Insidergeschäfte getätigt zu haben. Timothy Ganley, der ehemalige Vice President für den strategischen Vertrieb, hat eigenen Angaben zufolge Aktien verkauft, obwohl er wusste, dass der Kurs des Papiers kurz darauf abstürzen würde. Der Hintergrund sind Bilanzmanipulationen der Unternehmensleitung, bei denen Umsätze erfunden worden waren, um finanzielle Ziele zu erreichen. Ganley, der in die Manipulationen eingeweiht war, drohen maximal zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe von einer Million Dollar, weshalb er sich zur Kooperation mit den Ermittlungsbehörden entschlossen hat. Bei dem besagten Insidergeschäft ging es lediglich um 1300 Aktien, die der Manager im Januar 2001 für rund 24 Dollar pro Stück verkauft hat. Einen Monat später war ein Anteilschein von Critical Path nur noch vier Dollar

wert. Inzwischen hat sich das Unternehmen reorganisiert und einen neuen Investor gefunden. Die meisten Aktionärsklagen gegen die Firma wurden in der Zwischenzeit fallen gelassen. (ajf)