Studie

Insel- und Konkurrenzdenken steht digitaler Transformation im Wege

23.09.2015
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Hays und PAC haben in einer aktuellen Studie Unternehmen zum Status quo der digitalen Transformation befragt.

Viele deutsche Unternehmen müssen einer diesbezüglichen Mitteilung von Hays zufolge noch hohe Hürden überwinden. Demnach stellt das Insel- und Konkurrenzdenken der Fachabteilungen (72 Prozent) die größte Barriere auf dem Weg in die digitale Organisation dar. Gleichzeitig seien die Freiräume für die mit der Digitalisierung verknüpften Change-Maßnahmen begrenzt: Das Kerngeschäft nehme zu viel Zeit in Anspruch (65 Prozent), so die Befragten. Das Ergebnis: Im dynamischen Tagesgeschäft mit seinem hohen Kosten- und Beschleunigungsdruck (67 beziehungsweise 64 Prozent) wird die anstehende digitale Transformation zerrieben.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass der Veränderungsdruck hoch bleibt: Mitarbeiter müssen sich schneller an neue Arbeitsbedingungen anpassen (80 Prozent), was ihnen aber anscheinend schwerfällt - 55 Prozent der Befragten sehen bei ihren Mitarbeitern nur eine geringe Akzeptanz für Veränderungsmaßnahmen.

Immerhin entwickelt sich die Projektarbeit als zentrale Organisationsform für Veränderungen positiv. Bereits 35 Prozent der Mitarbeiter verbringen ihre Arbeitszeit in Projekten; dieser Anteil ist in den letzten Jahren um 60 Prozent gestiegen. 71 Prozent der Befragten halten es aber auch weiterhin für nötig, Projektarbeit statt formalisierter Prozesse zu fördern.

"Viele Unternehmen diskutieren zwar über den digitalen Wandel", kommentiert Hays-Vorstand Christoph Niewerth. "In der Realität dominiert aber noch die alte Welt mit ihren herkömmlichen Sichtweisen, Methoden und Abläufen."

Für die Studie "Von starren Prozessen zu agilen Projekten - Unternehmen in der digitalen Transformation" wurden zwischen März und Mai 2015 insgesamt 225 Entscheider aus IT, Finanzwesen, Forschung und Entwicklung sowie Produktionsplanung aus mittleren und großen Unternehmen telefonisch interviewt. Interessierte können die Studie unter hays.de/studien herunterladen (PDF-Link).