Handy als digitaler Schlüsselbund

Innovativer Gründer startet durch

30.09.2009
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Bürokratie erschwert das Arbeiten

Trotz dieser Erfolgsgeschichte ging die Entwicklung von Baimos nicht ganz so reibungslos vonstatten. Spangenberg resümiert seine Erfahrungen: "Die Bürokratie und Gesetzgebung in Deutschland ist sehr komplex und kostet gerade junge Gründer entweder viel Zeit oder viel Geld für externe Berater - beides sind knappe Ressourcen." Auch in anderen Bereichen wie Marketing und Vertrieb wurde Hilfe benötigt.

Daher bewarb sich der Münchner bei der Microsoft-Initiative "unternimm was". Der Softwarehersteller unterstützt ambitionierte junge Unternehmen aus dem Hightech-Bereich mit Know-how und Kontakten. "Die Kooperation ermöglichte Baimos 2009 einen erfolgreichen Auftritt im Rahmen der CeBIT, außerdem beschleunigen der Support bei technischen Problemen und der Kontakt zu Microsoft-Experten unsere Produktentwicklung", erklärt Spangenberg.

"Beispielsweise bot sich uns die Chance, bei der ‚Emea Mobile Incubation Week’ teilzunehmen - einem einwöchigen Programmier-Trainingscamp, bei dem die Teilnehmer durch Codeprofis von Microsoft und Partnerunternehmen bei der Verbesserung oder Entwicklung ihrer eigenen Lösung unterstützt werden. Das war ein echtes Erlebnis und hat uns viel Entwicklungszeit gespart."

60-Stunden-Wochen sind normal

Carsten Rudolph, Projektleiter von "unternimm was", ergänzt: "Uns geht es darum, vielversprechende Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre innovativen Technologien weiterzuentwickeln und neue Märkte zu erobern. Dazu gehört auch immer, dass uns das Unternehmerteam überzeugt. Denn von der Zusammenarbeit mit smarten Startups wie Baimos profitieren auch wir bei der Weiterentwicklung unserer Technologien."

An sich selbst stellt der 28-Jährige hohe Ansprüche: "Als Gründer binde ich mich viel enger an mein Unternehmen - viele Manager sind dagegen nur auf den Erfolg während ihrer eigenen, oft begrenzten Amtszeit fokussiert. Meiner Ansicht nach muss eine wertorientierte, nachhaltige Unternehmensführung im Kopf des Chefs anfangen." Nach einem Rat für andere Jungunternehmer befragt, antwortet Spangenberg: "Gründen und Unternehmersein ist großartig, aber mit großer Belastung und Verantwortung verbunden. Angehende Gründer müssen sich dessen bewusst sein und sich ehrlich dafür entscheiden."

Spangenberg weiß, wovon er spricht - seine Arbeitswoche umfasst nur selten weniger als 60 Stunden. Um am Wochenende den Kopf wieder freizukriegen, begibt er sich in die nahen Alpen zum Wandern. Sein wichtigster Begleiter dabei ist ein kleines, schwarzes Notizbuch - "falls mir unterwegs eine gute Idee kommt." Trotz der gewaltigen Anstrengungen motiviert der Erfolg - Spangenberg kann sich keinen besseren Job vorstellen.