Einsparungen durch Digital Mockup

Innovationspreis für Virtuelle Werkstatt

05.02.1999
MÜNCHEN (CW) - Den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft hat Bundeswirtschaftsminister Werner Müller der Tecoplan AG aus Ottobrunn bei München für das CAD-Simulations-Tool "Virtuelle Werkstatt" überreicht.

Tecoplan gehört weltweit zu den Pionieren, die sich mit der Technik des "Digital Mockup" (DMU) beschäftigt haben. Unternehmensgründer Thomas Koytek habe rechtzeitig erkannt, so die Würdigung, daß es mit CAD allein nicht getan ist, wenn man große Konstruktionen beziehungsweise Baugruppen mit Tausenden von Einzelteilen auf Konsistenz prüfen will. Bei jedem Teil muß getestet werden, ob es sich in den Gesamtrahmen der Baugruppe einfügt. Klassisch erfolgte dies mit mechanischen Prototypen, die jedoch zeit- und kostenaufwendig waren. DMU-Software erledigt das am Bildschirm.

Unter Digital Mockup versteht man aber nicht nur den reinen Geometriecheck. Digitales Testen untersucht beispielsweise ein Auto auf sein Bewegungsverhalten und auf seine akustischen Eigenschaften. Noch einen Schritt weiter geht "Digital Production", wobei Produktionsketten, Montagereihenfolgen sowie die Werkzeuge geprüft werden.

Die Vorteile dieser Technik für den Anwender beschreibt Tecoplan-Kunde Sachsenring AG. Dort spricht man von einer um 30 Prozent schnelleren Entwicklung bei der LKW-Fahrerhauskonstruktion. Die Automobilbranche war eine der ersten Industriezweige, die Digital Mockup einsetzten. Die Virtuelle Werkstatt selbst ist heute unter anderem bei Audi, BMW, Daimler-Chrysler, VW und Volvo sowie einigen Zulieferern in Betrieb. Auch der amerikanische Luft- und Raumfahrtkonzern Lockheed Martin nutzt die Voxel-Technik (Voxel =dreidimensionales Pixel), um seine künftigen Spaceshuttle-Generationen zu entwickeln.