Apple iPhone im Unternehmen

Inhouse-Applikationen für das iPhone entwickeln

19.01.2009
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Trotz der großen Auswahl finden Unternehmen, die das Apple iPhone einsetzen wollen, im App Store nicht immer die geeigneten Anwendungen. Eigenentwicklung schafft Abhilfe.

Insbesondere größere Unternehmen achten bei der Auswahl von Business-Smartphones darauf, dass sie eigene Applikationen für das Gerät entwickeln können. Sie sind damit in der Lage, ihren Mitarbeitern auch unterwegs an die spezifischen Geschäftsanforderungen angepasste Anwendungen oder maßgeschneiderte Tools zur Verfügung zu stellen. Auch Apple wirbt bei seiner Vermarktung des iPhone als Business-Smartphone mit der Möglichkeit, eigene Applikationen für das Gerät zu programmieren. Wegen einer Stillschweigeklausel für professionelle iPhone-Entwickler waren Informationen darüber aber bislang nur schwer zugänglich. Mit dem Wegfall der NDA (für abgeschlossene Entwicklungen) kommt nun Licht ins Dunkel, es sind neben etlichen Artikeln über das iPhone SDK im Web sogar schon erste Bücher in der Pipeline wie "The iPhone Developer's Cookbook: Building Applications with the iPhone SDK" von Erica Sadun und "iPhone SDK Development" von Pragmatic Programmers. Auf der iPhone Developer Conference, die im Dezember 2008 in München stattfand, gaben erstmals hierzulande Programmierer einen Einblick in die Entwicklung von nativen Anwendungen und Web-Applikationen für das Kult-Handy.

Native Anwendung oder Web-Applikation?

Für native Applikationen spricht insbesondere, dass sie auch offline auf dem Apple iPhone bereitstehen.
Für native Applikationen spricht insbesondere, dass sie auch offline auf dem Apple iPhone bereitstehen.

Wer sich mit dem Gedanken trägt, ein Programm für das iPhone zu schreiben, muss sich als ersten Schritt überlegen, ob es eine native Anwendung sein muss oder eine Web-Applikation genügt. Für letztere spricht unter anderem, dass keine lokale Installation notwendig ist, somit sind auch Updates der Anwendung schneller realisiert. Außerdem ist die Struktur einer vielleicht schon vorhandenen Website weiterverwendbar, sie muss nur besser an die iPhone-GUI angepasst werden. Ein weiterer Pluspunkt ist die einfache Verteilung - ein Link per E-Mail genügt. Aber es gibt auch Nachteile: Dazu zählt etwa der eingeschränkte Zugriff auf die iPhone-Hardware, etwa Speicher, GPS-Modul, Vibrationsfunktion oder Beschleunigungssensor. Außerdem muss eine möglichst gute Netzverbindung bestehen. Zwar ist das Apple iPhone gemäß seiner Tarifstruktur als Always-on-Gerät konzipiert, der ständige Internet-Zugriff kommt jedoch im Ausland teuer und kostet generell Akkulaufzeit.

Für native Applikationen spricht, dass diese auch offline auf dem iPhone bereitstehen, beziehungsweise auch bei schlechteren Online-Verbindungen schnell ausgeführt werden können. Außerdem lassen sich mit der Anwendung verbundene Daten lokal speichern sowie direkt auf die iPhone-Hardware, etwa Kamera oder GPS zugreifen - zumindest, soweit dies Apple zulässt. So gilt auch hier, dass Drittapplikationen nicht im Hintergrund laufen dürfen. Zu den Nachteilen zählt auch die vergleichsweise aufwändige Entwicklung, außerdem kann für andere Betriebssysteme erstellter Code nur teilweise wieder verwendet werden. Der umständliche Rollout via iTunes oder das iPhone-Konfigurationsprogramm ist ein weiterer Minuspunkt.