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Infosys warnt vor sinkender Rendite

23.12.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auch im Softwareparadies Indien hängt der Himmel nicht voller Geigen. So warnte der zweitgrößte Softwareexporteur des Landes, Infosys Technologies, in seinem jüngsten Bericht an die US-Börsenaufsicht SEC davor, dass das Unternehmen unter Umständen seine Gewinnmargen nicht beibehalten könne. In der 13-seitigen Begründung verwies die Company unter anderem auf die steigenden Vertriebs- und Marketing-Kosten, den zunehmenden Preisdruck und die Volatilität der indischen Rupie.

Außerdem würden die Löhne in Indien inzwischen schneller als in den USA steigen, was zu wachsenden Kosten für Techniker führe, erklärte das im südindischen Bangalore ansässige Unternehmen. Zusätzlich habe Indien in diesem Jahr im Durchschnitt die höchsten Lohnsteigerungen in der gesamten Region Asien/Pazifik verzeichnet. Besonders ausgeprägt sei dieser Trend in der Technologiebranche, berichtet Infosys, bedingt unter anderem durch den Mangel an gut ausgebildeten Arbeitskräften sowie die starke Abwanderungsquote von Mitarbeitern. Um mit anderen Arbeitgebern mithalten zu können, rechnet die Company damit, künftig möglicherweise die Gehälter schneller als in der Vergangenheit anheben oder verstärkt auf Mitarbeiter aus anderen Billiglohnländern ausweichen zu müssen.

Bereits in den vergangenen Jahren ist die Nettomarge von Infosys leicht zurückgegangen: In den Geschäftsjahren 2004 und 2003 lag der Reingewinn bei 25,4 beziehungsweise 25,9 Prozent des Gesamtumsatzes, während er im Jahr 2002 noch 30,1 Prozent betragen hatte. (mb)