Generation Y

Informatikabsolventen bleiben begehrt

12.02.2013
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Wer einen Master in Informatik, Praktika und betriebswirtschaftliches Verständnis vorweisen kann, braucht sich um seine Karriere nicht zu sorgen. Das zeigt eine aktuelle Studie, die Jobchancen von Hochschulabgängern untersuchte.
Gute Aussichten: Informatikabsolventen werden in den nächsten Jahren weiterhin gefragt sein.
Gute Aussichten: Informatikabsolventen werden in den nächsten Jahren weiterhin gefragt sein.
Foto: Marc John/Fotolia.com

Die verhaltene Entwicklung der deutschen Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2012 hat Spuren hinterlassen: Viele Unternehmen suchen weniger neue Mitarbeiter. Die Chancen von Informatikern tangiert das aber nicht, so ein Ergebnis der Studie "Jobtrends 2013", für die das Staufenbiel Institut 249 Arbeitgeber befragte, die insgesamt über 23.000 offene Stellen für Akademiker haben: Informatiker bleiben die "Stars auf dem Arbeitsmarkt". Dieses Jahr gehen 82 Prozent der befragten Unternehmen von einem steigenden oder ähnlich hohen Bedarf aus.

Chancen in der Autoindustrie

Welche Absolventen Unternehmen suchen: Hochschulabgänger, die Informatik oder Wirtschaftsinformatik studiert haben, sind bei den Arbeitgebern besonders gefragt. (Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich; Quelle: Staufenbiel Jobtrends 2013)
Welche Absolventen Unternehmen suchen: Hochschulabgänger, die Informatik oder Wirtschaftsinformatik studiert haben, sind bei den Arbeitgebern besonders gefragt. (Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich; Quelle: Staufenbiel Jobtrends 2013)
Foto: Staufenbiel

Auch in den nächsten fünf Jahren rechnen zwei Drittel der Unternehmen mit einer steigenden Nachfrage nach IT-Profis. Gesucht werden Informatiker nicht nur in der ITK-Branche, sondern auch in der Beratung und Automobilindustrie. Besonders häufig arbeiten sie als Software- und Anwendungsentwickler, Datenbankadministratoren sowie System- oder Datenbankprogrammierer.

  • Abschlüsse: Je höher der Bildungsabschluss ist, desto interessanter werden die Absolventen für Arbeitgeber. Das Gros der Unternehmen bevorzugt Informatiker mit Master oder Diplom, nur 43 Prozent geben Bachelor-Absolventen den Vorzug. Im Gehalt macht sich der Abschluss auch bemerkbar. So beträgt die Differenz zwischen Bachelor- und Master-Gehältern 14 Prozent. Unternehmen, die IT-Absolventen einstellen, legen deutlich mehr Wert auf die passenden Studienschwerpunkte als auf Examensnote oder Studiendauer. Auch der Ruf der Hochschule spielt eine untergeordnete Rolle

  • IT-Wissen: Java und die C-Sprachen sind noch immer die begehrtesten Programmiersprachen. Aber auch Kenntnisse in SQL, HTML, Javascript, Visual Basic und Abap erwarten die Arbeitgeber von Informatikern. Unter den Datenbanken rangieren Microsoft SQL Server, MySQL, Oracle und MS Access oben, bei den Betriebssystemen sollten sich Informatiker mit den Microsoft-Produkten von Windows 2000 über XP bis zu Windows 7, Windows Server 2003 und 2008 sowie mit der Unix-Familie (inklusive Linux) auskennen. Kenntnisse der Großrechner-Betriebssysteme setzen 31 Prozent der befragten Firmen voraus. Im Bereich Netzwerk sollten sich Informatiker mit Internet, LAN/WAN, Netzprotokollen, Sicherheitstechnik und Routern auseinandergesetzt haben

  • Zusatzqualifikationen: Praktische Erfahrungen und Englischkenntnisse sind ein Muss für jeden Informatiker. Betriebswirtschaftliches Verständnis und außeruniversitäres Engagement, das man durch Ehrenämter oder Jobs während des Studiums entfaltet, finden Personaler bei Informatikern wichtiger als einen Auslandsaufenthalt. Zudem achten mehr als 85 Prozent der Unternehmen auf Soft Skills wie Teamfähigkeit, analytische Kompetenz, Eigeninitiative und Einsatzbereitschaft. Ob ein Bewerber sich geografisch mobil zeigt, spielt dagegen nur für ein Drittel der Unternehmen eine Rolle.

  • Gehälter: Im vergangenen Jahr sind die Einstiegsgehälter in fast allen Berufsgruppen gestiegen. Unangefochten an der Spitze stehen Juristen, die in Kanzleien mit einem Anfangssalär von mehr als 59.000 Euro im Jahr rechnen können. Informatikern zahlen 40 Prozent der befragten Unternehmen dagegen ein Einstiegsgehalt zwischen 38.000 und 44.000 Euro. Damit befinden sich die IT-Absolventen auf Augenhöhe mit Wirtschaftswissenschaftlern und Ingenieuren.