Der Konzern bleibt seiner Linie treu und kauft weiter Business-Software zu. Gemäß seiner Strategie ergänzt der Enterprise-Resource-Planning-Anbieter (ERP) Infor sein Portfolio mit Branchenlösungen beziehungsweise zusätzlichen Funktionen. In letztere Kategorie gehört die Übernahme des kanadischen Softwareanbieters Workbrain.
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590278: Infor bringt Geschäftsdatenanalyse näher zum ERP-System;
589904: Infor konkretisiert SOA-Fahrplan;
587957: Verint zahlt 950 Millionen Dollar für Witness Systems;
558147: Konsolidierung im Markt für Call-Center-Software geht weiter.
Zeitwirtschaft
Infor zahlt 227 Millionen Dollar in bar für das in Toronto ansässige Unternehmen. Das entspricht 12,50 Dollar je Aktie; ein Aufschlag von 25,6 Prozent auf den Schlusskurs vom 30. März. Die Verantwortlichen beider Unternehmen haben den Deal bereits genehmigt. Das Geschäft soll bis zum 30. Juni dieses Jahres abgeschlossen werden.
Workbrain soll Infors Human-Capital-Management-Lösungen (HCM) ergänzen. Die Software bietet Zeitwirtschaftsfunktionen, um beispielsweise Dienst- und Einsatzpläne aufzustellen. Die Kanadier adressieren vornehmlich Call-Center-Betreiber als Kunden. Hier geht es auch darum, immer die passende Zahl von Mitarbeitern im Verhältnis zum Anrufaufkommen wie auch den richtigen Mix an Kenntnissen im Call-Center bereitzuhalten.
Der Markt für Workforce-Management und -Optimierung ist zuletzt in Bewegung geraten. Erst Mitte Februar hatte der Sprach- und Datenanalyse-Spezialist Verint Systems den Workforce-Optimization-Anbieter Witness Systems für 950 Millionen Dollar geschluckt. Mitte 2005 hatten sich die beiden Anbieter für Call-Center-Lösungen Aspect Communications und Concerto Software in einem Deal mit einem Volumen von rund einer Milliarde Dollar zusammengeschlossen.
Umbau der Produkte
Die Infor-Verantwortlichen arbeiten daran, ihr Business-Software-Portfolio um zusätzliche Funktionen anzureichern. Zuletzt hatte der Softwarekonzern sein Angebot an Analysewerkzeugen neu geordnet. Um die in den vergangenen Jahren zusammengekaufte Software unter einen Hut zu bekommen, bastelt der Konzern an seiner eigenen Ausprägung einer Service-orientierten Architektur (SOA). (ba)