Infoplan und CAB fusionieren zu AT&T Istel AT&T-Tochter will europaeischen Dienstleistungs-Konzern aufbauen

15.10.1993

MUENCHEN (CW) - Seit knapp drei Jahren ist die englische AT&T-Tochter AT&T Istel Europe Development Group Ltd., Bruessel, dabei, einen europaweiten Dienstleistungskonzern zusammenzukaufen. Mit der Fusionierung der beiden deutschen Tochterunternehmen Infoplan und CAB zur AT&T Istel & Co. GmbH schliesst das Unternehmen seine Akquisitionstaetigkeit vorerst ab. "Bis 1995 werden wir zu den drei groessten Software- und Serviceanbietern in Europa gehoeren", prophezeite John E. Hardy, Director Manufacturing Industries von AT&T Istel, als er sich 1991 aufmachte, auf dem Kontinent Unternehmen fuer seinen Konzern zu kaufen. Den Anfang machte er im Maerz 1991 mit der deutschen PPS-Spezialistin Infoplan Informationstechnik GmbH, deren Geschaeftsfuehrer Wolfgang Metz, ab 1. Januar 1994 als Vorstand der AT&T Istel GmbH fungieren soll.Ein Jahr spaeter kaufte Hardy den Dienstleister Dataid S.A., Paris. Die Hoffnungen, das franzoesiche Unternehmen werde den Umsatz des Konzerns von 550 Millionen Mark im Geschaeftsjahr 1991 um weitere 210 Millionen Mark in die Hoehe treiben, hat sich allerdings nicht erfuellt. Im vergangenen Jahr betrug der Gesamtumsatz lediglich 650 Millionen Mark. Branchenkenner halten es fuer unwahrscheinlich, dass dieser unerwartet niedrige Umsatz mit den Kosten fuer die Uebernahme der Essener CAG GmbH zusammenhaengt. Die Spezialisten fuer Standardsoftware unter Unix werden mit einem Umsatz von 20 Millionen Mark veranschlagt.Bei dem Konzept des hier entstehenden Dienstleistungskonzerns geht es laut AT&T Istel darum, europaweit ein Netz von selbstaendig agierenden Unternehmen in die Hand zu bekommen, die sich zudem vom Serviceangebot her ergaenzen. AT&T Istel bringt dabei vor allem seine Finanzkraft und das internationale Netzwerk des Telekom-Riesen AT&T ein.Der deutsche Partner Infoplan hat sich auf Dienstleistungen im Fertigungsbereich spezialisiert und verfuegt zudem ueber das PPS-Produkt "Indus". Die CAB bringt neben der hausgeigenen Standardsoftware "Cilog" ihr Unix-Know-how ein, waehrend die Franzosen mit Erfahrungen in den Bereichen Professional Services und Facilities Management aufwarten koennen.