Weltweite E-Mail-Interoperabilität

Infonet will die Migration zum OSI-Standard X.400 ermöglichen

02.10.1992

FRANKFURT (CW) - Das Infonet-Konsortium bietet ab sofort den weltweiten "Enterprise Defined Messaging Service"(EDMS) auch in Deutschland an. Zielgruppe des Conectivity-Dienstes, der eine Verbindung der gängigsten E-Mail-Systeme realisiert, sind vor allem Großunternehmen, die den Informationsaustausch mit ihren Auslandsniederlassungen über unterschiedliche elektronische Postdienste abwickeln.

Der EDMS-Service stellt laut Infonet einen Migrationspfad zum OSI-Standard X.400 bereit, bei dem die einzelnen Kommunikationsplattformen im Kundennetz schrittweise auf X.400 umgestellt werden können. Grundlage hierfür bildet eine Hub- beziehungsweise Switch-Umgebung, die aus einem fehlertoleranten System mit drei E-Mail-Lösungen besteht: "Notice", "Notice 400" und "Notice Softswitch Central".

Bei Notice handelt es sich um ein, wie es bei Infonet heißt, geschlossenes E-Mail-System. Notice 400 ist ein X.400 kompatibles Postsystem, Notice Softswitch Central eine "zentrale E-Mail-Drehscheibe", die eine Verbindung nahezu aller nicht X.400-kompatibler Systeme ermöglicht. Durch die Kombination der drei Lösungen ist nach Darstellung von Infonet der Austausch elektronischer Nachrichten gewährleistet, ohne in allen Bereichen des jeweiligen Netzes den X.400-Standard zu erfüllen. Darüber hinaus lassen sich im Rahmen von EDMS weltweit auch Dienste wie Fax, Telex oder EDI nutzen.

EDMS zählt zu dem Angebot der Enterprise Communication Services, mit denen Infonet unter dem Stichwort Netzwerk-Outsourcing die Abwicklung der gesamten internationalen Kommunikation der Kunden oder Teile davon vermarktet. Je nach Dienstleistung unterscheidet der Value-Added-Services-Anbieter dabei zwischen unternehmensspezifischen Netzdiensten (Enterprise Defined Network Services, EDNS) und den Messaging Services EDMS. +