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Infineon zieht sich aus Promos-Joint-Venture zurück

13.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Münchner Halbleiterhersteller Infineon will sich von seiner 30-prozentigen Beteiligung an Promos, einem Speicherchip-Joint-venture mit dem taiwanischen Partner Mosel Vitelic trennen. Infineon hatte Promos bereits seit längerem schwerwiegender Vertragsverletzungen bezichtigt. Zum endgültigen Bruch mit dem Gemeinschaftsunternehmen kam es Presseberichten zufolge am vergangenen Freitag auf der Promos-Hauptversammlung. Die Münchner hatten dabei vergeblich versucht, ihren Einfluss bei dem Chip-Joint-venture zu erhöhen. Statt dessen wurde einer von drei Infineon-Repräsentanten im Promos-Board wegen angeblicher Interessenskonflikte abberufen. Mosel Vitelic erhielt damit mit sechs Sitzen die alleinige Kontrolle über alle wichtigen Entscheidungen bei dem Unternehmen.

Das Dax-Konzern will nun rechtliche Schritte gegen die Ergebnisse der Hauptversammlung prüfen. Außerdem soll das Lizenzabkommen für die Produktion mit Infineon-Technologie beendet werden, hieß es. Nach dem Ausstieg bei Promos wollen die Münchner ihren Speicherchipbedarf durch eine höhere Produktion im Chipwerk Dresden sowie durch andere Partnerschaften decken. (mb)