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Infineon wird zum 1. Mai zerschlagen

31.03.2006
Der Chipkonzern Infineon treibt seine Aufspaltung energisch voran und gliedert die Speichersparte bereits zum 1. Mai unter dem Namen Qimonda aus.

Im nächsten Schritt soll das neue Unternehmen mit einem Umsatz von zuletzt knapp drei Milliarden Euro und rund 12.000 Mitarbeitern an die Börse gebracht werden. "Unsere Teams haben intensiv und mit Hochdruck daran gearbeitet, um die Ausgliederung zwei Monate vor dem ursprünglichen Termin zu erreichen", sagte Infineon-Chef Wolfgang Ziebart am Freitag in München. Infineon verzichtet damit auf etwa 40 Prozent seines Geschäfts und konzentriert sich künftig auf das stabilere Geschäft mit Logikchips. Qimonda wird eine AG nach deutschem Recht mit Sitz in München.

Chef des neuen Qimonda-Konzerns wird Infineon-Vorstand Kin Wah Loh. "Wir sind zuversichtlich, dass das neue Unternehmen das richtige Rezept für nachhaltiges profitables Wachstum hat", sagte er in der neuen Infineon-Konzernzentrale Campeon in Neubiberg bei München. Er betonte, die Speichersparte von Infineon habe in den vergangenen drei Jahren vor Steuern und Zinsen insgesamt schwarze Zahlen geschrieben. Dies sei eine gute Ausgangsbasis. Qimonda wolle insbesondere auf Energie sparende Speicherlösungen setzen.

Das Speichergeschäft ist starken zyklischen Schwankungen ausgesetzt. Daher war die Sparte in den vergangenen Jahren für einen großen Teil der hohen Verluste bei Infineon verantwortlich. In guten Zeiten lässt sich mit den DRAMs aber auch viel Geld verdienen. Wegen der hohen Zyklizität will sich Infineon aber auf das stabilere Geschäft mit den Logikchips zum Beispiel für die Autoindustrie und die Telekommunikation konzentrieren. "Durch die strategische Neuausrichtung stärkt Infineon deutlich seine Wettbewerbsposition", sagte Ziebart.

Vom 1. Mai an werden Infineon und Qimonda als eigenständige Unternehmen am Markt auftreten. Das neue Speicherunternehmen wird zunächst aber eine 100-Prozent-Tochter von Infineon sein. Ein Börsengang ist nach Einschätzung in Branchenkreisen frühestens im Herbst möglich. Das Listing (Aufnahme an der Börse) ist in den USA geplant. (dpa/tc)