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Infineon taktet Silizium-Chips auf 110 Gigahertz

03.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Münchner Halbleiterkonzern Infineon hat in seinen Forschungslabors einer Unternehmensmitteilung zufolge einen neuen Geschwindigkeitsrekord für Silizium-Chips (genauer: Silizium-Germanium-Bipolar) aufgestellt und Elektronikbausteine bei minimaler Stromaufnahme auf 110 Gigahertz getaktet. Solch hohe Frequenzen seien bis dato ausschließlich mit Galliumarsenid machbar gewesen, heißt es. Silizium sei aber deutlich preiswerter und lasse sich in erprobten Prozessen verarbeiten.

Auf mit 110 Gigahertz getaktete PC-Prozessoren besteht allerdings so bald keine Hoffnung - die neuen Hochfrequenzchips (laut Infineon je nach Schaltungsfunktion zwischen zehn und dreißig Prozent schneller als die der Konkurrenz) sind zunächst für die Kommunikationstechnik gedacht. Als Anwendungsbeispiele nennt der Hersteller Richtfunk und Wireless LAN. Ferner erachtet das Unternehmen sie als geeignet für den Automotive-Bereich, etwa Abstandswarnung und Kollisionsvermeidung durch Radar. Hier kann sich Infineon beispielsweise Signale mit individueller Kennung vorstellen, die unempfindlich gegen Störungen durch anderen Autos wären. (tc)