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Infineon sucht den Weg aus der Krise

25.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Infineon Technologies AG will sich künftig am Markt als Anbieter von Lösungen profilieren. Nach Angaben eines Pressesprechers sollen in dem gerade begonnenen Geschäftsjahr rund eine Milliarde Euro in Sachanlagen fließen. 2000/2001 investierte Infineon noch 2,2 Milliarden Euro in die Produktion. Im vergangenen Jahr gab der Halbleiterhersteller etwa 643 Millionen Euro aus. Mit verstärkten Investitionen im Software- und Beratungsbereich will Infineon zur Nummer Eins in der Halbleiterindustrie für Lösungen aufsteigen. Zur Höhe der Ausgaben wollte sich der Pressesprecher aber nicht äußern.

Der "Financial Times" zufolge arbeitet Vorstandschef Ulrich Schumacher auch an einer neuen Unternehmenskultur. So soll jeder Vorgesetzte künftig pro Jahr fünf Prozent seiner Mitarbeiter identifizieren, die ihm als leistungsschwach auffallen. Gelingt es dem Betroffenen nicht, sich zu verbessern, wird die Trennung per Aufhebungsvertrag angestrebt. Allerdings wollte das Unternehmen Leistungsschwache auf das Niveau der anderen heben, kommentierte der Pressesprecher die Meldung. Details dazu wollte er nicht nennen.

Ein Sprecher der IG-Metall erklärte indessen, dass das Leistungsprinzip in München bereits praktiziert werde, wenn auch nur vereinzelt. Am Standort Dresden, der rund 4500 Mitarbeiter umfasst, gebe es die neue Regelung bereits flächendeckend. (km)