Aufschwung ab Oktober?

Infineon steht vor möglicher Trendwende

02.05.2012
Der Halbleiterspezialist Infineon steht laut Einschätzung von Analysten nach einem leicht rückläufigem Geschäft zu Jahresbeginn vor einer besseren zweiten Jahreshälfte.

Wichtige ausländische Branchengrößen wie der US-Chiphersteller Texas Instruments hatten zuletzt wieder mehr Zuversicht verbreitet. "Wir haben die ersten Wachstumszeichen ausgemacht", hatte Konzernchef Rich Templeton kürzlich gesagt und Hoffnung auf bessere Geschäfte gemacht. Infineon will am Donnerstag seine Zwischenbilanz für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2011/2012 (Ende September) veröffentlichen.

Deutsche-Bank-Analyst Kai Korschelt sieht nach zwei Quartalen mit rückläufigen Umsätzen bei Infineon die Chance für einen Wendepunkt gekommen. Sowohl die Nachfrage aus der Automobil- als auch aus der allgemeinen Industrie dürfte ihren Tiefpunkt zum Jahreswechsel erreicht haben. Er rechnet daher mit wieder anziehenden Bestellungen, die sich positiv im Umsatz und Ergebnis niederschlagen könnten. Daher geht Korschelt davon aus, dass Vorstandschef Peter Bauer die Jahresprognose anheben wird.

Bislang rechnet Bauer im Geschäftsjahr mit einem Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich auf 3,8 Milliarden Euro und einem Gewinnrückgang im fortgeführten Geschäft von 786 auf gut 500 Millionen Euro. Zumindest die erwartete Prognose für das dritte Geschäftsquartal dürfte recht optimistisch ausfallen, glauben die Analysten.

Die neun von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Analysten rechnen für das zweite Geschäftsquartal im Schnitt mit einem nahezu unveränderten Umsatz von 942 Millionen Euro, nachdem der Konzern im Vorquartal noch 946 Millionen Euro erlöst hatte. Bei Halbleiterherstellern ist wegen der schwankenden Preise der Vergleich mit dem Vorquartal üblich. Für das wichtige Segmentergebnis, das die betriebliche Entwicklung widerspiegeln soll, gehen die Experten von einem Rückgang um sieben Prozent auf 131 Millionen Euro aus. Bezogen auf das Ergebnis unter dem Strich sehen die Experten indes ein Gewinnplus von 4,6 Prozent auf 100 Millionen Euro voraus.