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Infineon sichert sich Kapazitäten in Taiwan

12.03.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Münchner Chiphersteller Infineon hat mit der taiwanischen Halbleiterfirma Winbond eine Allianz geschlossen und seine Partnerschaft mit Mosel Vitelic vertieft. Die Absichtserklärung mit Winbond sieht vor, dass die Siemens-Tochter ihre moderne DRAM-Trench-Technologie an das Unternehmen lizenziert. Winbond wird ab 2003 exklusiv für die Münchner mittels dieser Technologie hergestellte Chips ausliefern. Zudem können die Taiwaner eigene Produkte entwickeln und auf dem Markt anbieten, wofür Infineon wiederum Lizenzgebühren erhält. Nach Angaben der Chiphersteller rüstet Winbond seine Produktionsanlagen auf die 0,11-Mikrometer-Technologie von Infineon um. Bindend sei die Absichtserklärung indes noch nicht, wie ein Infineon-Sprecher mitteilte.

Der Vertrag mit dem taiwanischen Chiphersteller Mosel Vitelic betrifft das DRAM-Joint-Venture Promos, das 1996 noch von Siemens Semiconductors mitgegründet worden war. Infineon nimmt künftig 48 Prozent der produzierten DRAMS ab, zuvor waren es 38 Prozent. Durch die beiden Verträge steigt der Anteil Infineons am Weltmarkt für Speicherchips auf rund 17 Prozent.

Im vergangenen Jahr erzielte der Münchner Konzern trotz der Branchenflaute knapp 30 Prozent seines Umsatzes mit DRAM-Speicherchips. Eine Übernahme des Speichergeschäfts von Toshiba war im Dezember gescheitert (Computerwoche online berichtete). Die Japaner zogen es vor, an den US-Konzern Micron zu verkaufen, den Marktführer des Segments. Auf Platz zwei liegt Samsung, gefolgt von der konkursbedrohten Firma Hynix aus Südkorea sowie Infineon. (mb)