Bericht

Infineon reicht Mahnbescheid gegen Schumacher ein

01.02.2010
Der Halbleiterkonzern Infineon hat nach einem Bericht der Zeitung "Die Welt" einen Mahnbescheid gegen den früheren Vorstandsvorsitzenden Ulrich Schumacher eingereicht.

Hintergrund sei ein Streit um Auszahlungen, die sich aus Schumachers früherem Vertrag ergeben. Nach seinem Abgang im März 2004 hatte Infineon den Vertrag nach dem Bericht nur zur Hälfte ausbezahlt und 2,625 Millionen Euro einbehalten. Der Aufsichtsrat hatte aufgrund einer Korruptionsaffäre mögliche Schadenersatzansprüche angemeldet. Der Mahnbescheid solle verhindern, dass diese Ansprüche verjähren, hieß es. Dadurch wolle der Halbleiterkonzern seine Verhandlungsposition verbessern.

Ein Korruptionsprozess gegen Schumacher wurde vor drei Monaten gegen eine Geldauflage von 200.000 Euro eingestellt. Einen Schuldspruch gab es nicht. Deshalb verlangt der frühere Vorstandschef nun die Auszahlung der 2,625 Millionen Euro plus Zinsen.

Auch mit Schumachers Nachfolger Wolfgang Ziebart soll der Infineon-Aufsichtsrat im Clinch liegen. Ziebart, der den Konzern im Frühjahr 2008 verlassen hatte, stehe eine Pension von jährlich 560.000 Euro zu. Im vergangenen Sommer habe der Aufsichtsrat ihm allerdings mitgeteilt, die Ansprüche um ein Viertel zusammenstreichen zu wollen. Als Begründung sei die wirtschaftlich schwierige Situation des Konzerns genannt worden. Nach Informationen der "Welt" will Ziebart die Kürzung in der Höhe nicht akzeptieren. (dpa/ajf)