Autoindustrie als Motor

Infineon hebt Jahresprognose an

03.05.2012
Der Halbleiterspezialist Infineon hat die Talsohle schneller durchschritten als erwartet. Nach einem ordentlichen zweiten Quartal hob der Chiphersteller seine Umsatz- und Gewinnprognose für das gesamte Geschäftsjahr leicht an.
Infineon-Chef Peter Bauer blickt zuversichtlich in die Zukunft.
Infineon-Chef Peter Bauer blickt zuversichtlich in die Zukunft.
Foto: Infineon

Die Delle nach dem Rekordjahr 2011 soll kleiner ausfallen als bisher angekündigt. Hauptgrund: Die Autoindustrie läuft wieder gut und braucht mehr Chips. "Die Geschäfte im zweiten Quartal liefen besser als erwartet", sagte Vorstandschef Peter Bauer. Der Umsatz stieg von Januar bis März um 4 Prozent auf 986 Millionen Euro, der Gewinn legte um 16 Prozent auf 111 Millionen Euro zu.

Damit übertraf Infineon die Erwartungen zum Teil deutlich, Börsianer werteten Zahlen und Ausblick positiv. Die Aktie ging am Morgen dennoch durch ein Wechselbad der Gefühle - zunächst startete sie mit ordentlichen Gewinnen in den Handel, drehte dann aber ins Minus. Zuletzt erholte sich der Kurs etwas - das Papier lag mit rund 7,50 Euro noch knapp 0,3 Prozent im Minus.

Bessere Aussichten

Im Geschäftsjahr, das im September endet, erwartet Infineon jetzt nur noch einen leichten Umsatzrückgang von 4,0 auf annähernd 3,9 Milliarden Euro. Und die Ergebnismarge soll weniger stark sinken als bisher angekündigt.

Weil die Autoproduktion im zweiten Quartal zulegte, stiegen auch Umsatz und Gewinn der mit Abstand wichtigsten Infineon-Sparte deutlich. Von der Motorsteuerung und dem Fensterheber bis zum Airbag und dem Navi werden in ein Auto Chips im Wert von etwa 250 Euro eingebaut - Tendenz steigend. Infineon ist die Nummer zwei in diesem Marktsegment. Aber auch mit Chips für Kreditkarten und Ausweise sowie für Notebooks und Server lief das Geschäft besser. Dagegen blieb die Nachfrage der Industrie schwach. Auch bei Halbleitern für Leuchten, Mobilfunknetze, Solaranlagen und Spielekonsolen sanken Umsatz und Gewinn.