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Infineon hält an Speicherchipsparte fest

16.06.2004

Der Münchner Halbleiterhersteller Infineon AG hat den anhaltenden Spekulationen über eine geplante Abtrennung des DRAM-Geschäfts ein Ende gesetzt. Michael Majerus, Finanzchef des Geschäftsbereichs, kündigte Medienberichten zufolge an, dass die Speicherchipsparte weder vom Rest des Unternehmens abgetrennt, noch verkauft werde. Gleichzeitig räumte der Manager ein, dass diese Schritte bei einer strategischen Überprüfung des Unternehmens zur Diskussion standen. Majerus bestätigte zudem die Existenz einer Art Vorratsgesellschaft, in die theoretisch Geschäftsbereiche eingebracht werden könnten. Letzteres sei jedoch bei vielen deutschen Unternehmen üblich, um flexibel zu bleiben. Letztendlich sei das Management zu dem Ergebnis gekommen, dass die Sparte in ihrer gegenwärtigen Struktur den aktuellen und künftigen Anforderungen des Marktes gewachsen sei, so Majerus.

Das Speicherchipgeschäft ist bei Infineon für rund 40 Prozent der Einnahmen gut, sorgt jedoch wegen der äußerst starken Preisschwankungen immer wieder für Probleme. So zeichnete die Sparte für den Großteil der Verluste von mehr als 2,5 Milliarden Euro verantwortlich, die Infineon im Zuge der letzten Halbleiterkrise in den Jahren 2001 bis 2003 anhäufte. (mb)