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Industrie-Initiative will Datenschutz im Web regeln

06.04.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ein Gruppe von 26 Unternehmen hat sich zum "Personalization Consortium" zusammengeschlossen, um sich selbst in Bezug auf den Umgang mit Kundendaten zu regulieren. Dies wurde gestern auf der Messe "Internet World" in San Franzisko bekannt gegeben. Die Initiative will ein Diskussionsforum dafür bieten, wie Internet-Companies Kundendaten sammeln können, ohne die Privatsphäre von Benutzern oder Firmen zu verletzen. Für den Einsatz entsprechender Personalization-Technologien wollen die Mitglieder Richtlinien entwickeln. Zu den vorläufig vorgestellten Zielen gehört, dass die Surfer Zugang zu den Daten erhalten sollen, die ein Unternehmen im Internet über sie gesammelt hat, sowie die Möglichkeit, die Web-Überwachung ein- oder auszuschalten. Dieses freiwillige Regulierungssystem soll auf den Web-Seiten der Mitgliederfirmen durch ein Gütesiegel ausgewiesen werden.

Zu den Gründungsmitgliedern gehören neben der durch "heimliches" Kundendatensammeln in die Schlagzeilen geratenen Web-Werbefirma Doubleclick (CW Infonet berichtete) auch American Airlines, Broadvision, KPMG Consulting und Pricewaterhouse Coopers. Schmerzlich vermisst wird von Marktbeobachtern allerdings Yahoo. Sie befürchten, dass es der Selbstregulierungsinitiative durch das Fehlen dieses großen Online-Players kaum gelingen wird, eine Intervention der Regierungen zu verhindern.