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Industrie begrüßt ISO-Standard für Druckerpatronen-Tests

09.02.2007
Der kürzlich von der Internationalen Organisation für Standardisierung (ISO) veröffentlichte Standard für Druckerpatronen-Tests wird von führenden Herstellern begrüßt.

Kodak, Canon, Hewlett-Packard und andere unterstützen den Standard ISO/IEC 24711:2006, der aber von der Industrie noch nicht offiziell angenommen wurde. Das Papier regelt einheitlich, wie Tinten- und Tonerpatronen für Tintenstrahldrucker beziehungsweise All-in-one-Geräte getestet werden müssen. Festgelegt ist, dass von jedem Modell neun Patronen in den Test müssen, um eine durchschnittliche Lebensdauer ermitteln zu können. Dazu definiert der Standard, dass als Testdokument nur fünf unter Werkseinstellungen ausgedruckte Seiten gelten. Zuletzt wird vorgeschrieben, auf was für einer Art Drucker diese Tests durchgeführt werden dürfen.

Analysten sind sich einig, dass ein solcher ISO-Standard schon lange überfällig ist. Für die Verbraucher erwarten sie aber keine großen Veränderungen. "Die Kunden, die beim Kauf auf die Packungsinfo achten, können besser vergleichen. Der Großteil der Kundschaft wird sich aber wohl nicht dafür interessieren", ist sich John Shane vom Kundenberatungsdienst InfoTrends sicher. Andrew Lippman vom Forschungsunternehmen Lyra meint sogar, dass die Verbraucher zwischen ISO-standardisierten und nicht-standardisierten Patronen überhaupt keinen Unterschied bemerken würden: "Es ist mehr ein Fairness-Wettkampf innerhalb der Industrie." Bisher entscheidet jeder Hersteller selber, welche Richtlinien er beispielsweise an die auf der Verpackung meist nach Seitenanzahl angegebene Füllmenge bei Patronen anlegt – ob der Kunde nur tintensparende Textseiten oder auch viele hochauflösende Fotos druckt, blieb hier bisher völlig unbeachtet.

Neben Kodak, Canon und HP sind auch Dell, Epson, IBM, Lexmark, Okidata, Pitney Bowes, QualityLogic, Ricoh, Spencer Lab und Xerox im "Komitee für Standards in der Informationstechnologie" vertreten, das den ISO-Standard unterstützen möchte. Wann die Hersteller die Richtlinien allerdings umsetzen und der Verbraucher wirklich ein ISO-Gütesiegel auf den Druckerpatronen-Verpackungen erwarten kann, ist noch völlig offen. (sh)