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Industrie arbeitet an Portal-Standards für Web-Services

03.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Neue Standards sollen Interoperabilitätsprobleme beim Betrieb von Portal-Servern und Web-Services aus der Welt schaffen. Beim Aufrufen einzelner Portal-Komponenten, sogenannten Portal-Applets oder Portlets, können Schwierigkeiten auftreten, wenn unterschiedliche Produkte gemeinsam genutzt werden. Viele Hersteller von Portal-Server-Plattformen setzen für das Zusammenspiel der einzelnen Portal-Bestandteile auf proprietäre Techniken. Das soll durch standardisierte Application Programming Interfaces (APIs) für Portale anders werden.

Neben dem Java Portlet API arbeitet die Industrie an der Norm Web Services for Remote Portals (WSRP). Java Portlet APIs sind auf eine Trennung der Portlets und der dazughörigen Portal-Infrastruktur ausgelegt, um die jeweiligen Komponenten auf verschiedenen Servern laufen lassen zu können. Ähnliches gilt für WSRP, die für ein reibungsloses Zusammenspiel zwischen Portalen und den dazugehörigen Web-Services sorgen sollen. Mit Hilfe von WSRP könnten Portal-Administratoren in der Lage sein, ohne Probleme Web-Services von verschiedenen Anbietern miteinander zu kombinieren.

Java Portlet API und WSRP ergänzen sich gegenseitig. So lassen sich WSRP-Services beispielsweise mit Hilfe von nach der Java Portlet-API geschriebenen Portlet-Proxies in Portale einbinden. Umgekehrt ist es denkbar, dass Portlets in WSRP-Services verpackt und als solche angeboten werden.

Der WSRP-Standard wird die Web Services Description Language benutzen, um ein Web-Service-Interface zu beschreiben. WSRP-Services können dabei auf verschiedene Arten implementiert sein, entweder als J2EE- oder .Net-basierende Web-Services. Die Norm wird zudem keinen speziellen Programm-Code verlangen, um WSRP-Services mit anderen Anwendungen zu verbinden, sowohl J2EE als auch .Net-kompatible Verknüpfugen sollen gestattet sein. Das für WSRP zuständige technische Komitee hofft, sie Spezifikation bis zum Jahresende fertigstellen zu können. (ave)