SAP Applications Management

Industrialisierung schlägt Personalkostenvorteile

05.01.2012
Von Malte Klassen
Die Verlagerung des Anwendungs-Managements in "Leading Cost Countries" hat Kostenvorteile, aber auch organisatorische Nachteile. Mit einem Industrialisierungsansatz lassen sich erstere verstärken und letztere mindern.
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Lange Jahre galt die Devise, dass sich SAP-Offshoring vor allem bei größeren Vorhaben lohnt. Denn die Offhore-Stundensätze betragen häufig nur einen Bruchteil der deutschen Honorare für SAP-Consultant. Durch diesen Kostenvorteil werden, so besagt die Ratio, Set-up-Kosten, Reibungsverluste durch unterschiedliche Zeitzone und kulturelle Unterschiede sowie die damit einhergehende Ineffizienzen überkompensiert. Das Management, die Entwicklung und das Customising von SAP-Anwendungen, kurz: das SAP Application Management, ist deshalb einer der "Klassiker" des Offshoring.

Aber die Zeiten haben sich geändert. Europäische Anbieter holen auf, indem sie ihre Application-Management-Prozesse zunehmend industrialisieren, beispielsweise durch die Automatisierung des Change-, Release- und Transport-Managements. Schritt für Schritt verringern sie durch die gesteigerte Produktivität den Kostenrückstand gegenüber der Konkurrenz aus fernen Ländern. Das setzt wiederum die Offshoring-Spezialisten unter Druck. Einmal mehr sind sie gehalten, ihre Produktivität zu erhöhen - bei garantierter Lieferqualität.