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Indischer Staatspräsident Kalam warnt vor Google Earth

18.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der indische Staatspräsident Avul Pakir Jainulabdeen Abdul Kalam, kurz Abdul Kalam, hat sich warnend zu detaillierten Länderkarten geäußert, wie sie beispielsweise von Google Earth im Internet angeboten werden.

Kalam, der auch der oberste Befehlshaber der indischen Streitkräfte ist, sagte anlässlich eines Vortrags vor der nationalen Polizeiakademie in Hyderabad, dass gerade von Schwellenländern, die ohnehin schon unter Terroristenattacken zu leiden hätten, sehr detaillierte und hoch auflösende Karten und Bilder gefertigt wurden. Die bisherigen Gesetze zur Observierung aus dem Weltall trügen diesem Gefahrenpotenzial nicht in adäquater Weise Rechnung.

Die indische Zeitung "The Times of India" hatte am Montag berichtet, dass das indische Ministerium für Wissenschaft und Technik und weitere Regierungsagenturen Karten- und Bildmaterial ausgewertet hätten, wie es etwa Google anbietet. Sie seien zu dem Ergebnis gekommen, dass die detaillierten Bilder von staatlichen Einrichtungen eine potenzielle Gefahr darstellten.

So kann man mit Google Earth deutliche Bilder vom indischen Parlament, der Präsidentenresidenz Rashtrapati Bhavan und von umliegenden Regierungsstellen sehen. Auch einige militärische Einrichtungen von überall im Land seien verfügbar.

Ähnliche Befürchtungen wie jetzt von Kalam haben auch schon Regierungsvertreter von Südkorea und den Niederlanden geäußert. (jm)