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Indische Offshore-Anbieter entdecken Osteuropa

28.04.2004

Die großen indischen Anbieter von Offshore-Diensten sind dabei, Standorte in osteuropäischen Ländern wie Tschechien, Ungarn oder Polen aufzubauen. So eröffnete etwa Tata Consultancy Services im vergangenen Jahr ein Softwarentwicklungs-Zentrum in Budapest mit rund 160 Ingenieuren. Ähnliches plant Satyam Computer Services in einem osteuropäischen EU-Land. Die Backoffice-Sparte des Softwarekonzerns Infosys will in Tschechien ein Call Center mit rund 150 Beschäftigten einrichten.

Für ein Engagement in Osteuropa sprächen neben dem technischen Know-how vor allem die Sprachkenntnisse der IT-Experten, argumentieren die Dienstleister. Auch die räumliche Nähe zu Kunden in Westeuropa spiele eine wichtige Rolle. Vor dem Hintergrund wachsender politischer und gesellschaftlicher Widerstände gegen Offshore-Outsourcing geht es den indischen Konzernen aber auch darum, die Abhängigkeit vom US-Markt zu mindern. Denn dort wird die Kritik an Jobverlagerungen ins Ausland besonders laut.

Nach Angaben des indischen Industrieverbands Nasscom setzte die indische Softwareindustrie im vergangenen Jahr rund 12 Milliarden Dollar um, davon entfielen 20 Prozent auf Europa. In den nächsten fünf Jahren soll der Anteil auf 35 Prozent steigen. (wh)