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Indien will Landbevölkerung zu IT-Profis ausbilden

10.05.2006
Auch die Infrastruktur soll in den ländlichen Regionen besser werden.

Die Regierung der 73 Millionen Einwohner zählenden indischen Region Andhra Pradesh hat ein neues Programm zur Bekämpfung der Armut gestartet. Bis zu 10.000 Schüler aus den Dörfern sollen zu IT-Spezialisten ausgebildet werden, um bei großen Serviceanbietern wie Infosys, Satyam oder Wipro eine Anstellung zu finden. Als Anreiz erhalten Firmen, die IT-Fachkräfte aus der Region einstellen, massive Steuervorteile.

Vergangenes Jahr hatte die Regierung von Andhra Pradesh ein ähnliches Projekt zur Förderung von Schülern aus entlegenen Landstrichen gestartet. Dabei wurde mit den Universitäten vereinbart, dass ihre besten Studenten jeweils bis zu fünf Schüler unterrichten. Mit vollem Erfolg, wie Ratna Prabha, Regierungsbeauftragte in Sachen IT, stolz berichtet: "Letztes Jahr haben 1200 Studenten aus abgelegenen Dörfern gute IT-Jobs gefunden - 400 bei Wipro, 400 bei Satyam und jeweils 200 bei Infosys und Computer Associates."

Auch die Infrastruktur will Prabha auf absehbare Zeit verbessern. So sollen die insgesamt rund 22.000 Dörfer von Andhra Pradesh mit Breitbandtechniken ausgestattet werden, damit auch die arme Landbevölkerung in den Genuss von E-Government-Services gelangt und nicht mehr wegen jeder Registrierung einer Geburt in die nächstgelegene größere Stadt reisen muss.

Vor dem Hintergrund, dass selbst die Hauptstadt der Region, Hyderabad, in puncto Infrastruktur nicht mit westlichen Standards mithalten kann, sind solche Szenarien sind allerdings noch Zukunftsmusik. (sp)