Nach Coca Cola hat der nächste US-Konzern Probleme:

Indien setzt IBM unter Nationalisierungs-Druck

23.09.1977

NEU DELHI (pi) - Anfang September bekam auch IBM Trouble mit der indischen Regierung: Binnen drei Wochen muß der Mainframer entscheiden, ob er in seiner indischen Tochtergesellschaft 60 Prozent nationales Kapital aufnimmt, oder die Pforten auf dem Subkontinent schließt. Daß die indischen Machthaber konsequent bei ihren Forderungen bleiben, hat der Fall Coca Cola vor wenigen Wochen unmißverständlich demonstriert.

IBM hat zwar noch einen Versuch gemacht, diese Nationalisierungs-Bestimmungen durch einen Kompromiß zu umgehen. Nur bei exportintensiven Industrien müssen Niederlassungen nicht mehrheitlich in indische Hände übergehen, weshalb IBM, wie verlautet, vorgeschlagen haben soll, künftig 100 Prozent seiner indischen Produktion zu exportieren und seinen Bedarf für den Binnenmarkt wieder zu importieren. Die Herren in Neu Delhi lehnten den Vorschlag des Unternehmens jedoch ab. IBM muß nun, wenn es bleiben will, binnen drei Monaten die Indisierung durchführen oder, wenn es sich dem Druck nicht beugen will, das Land verlassen.