Computermarkt mit hohen Wachstumsraten:

In Spanien geht es vom Mikro zum Mini

08.04.1983

MADRID (VWD) - Personal und Minicomputer (Kleincomputer) werden in Spanien in den nächsten Jahren zwar abnehmende, aber immer noch, deutliche Wachstumsraten realisieren. Gegenwärtig beträgt der Sättigungsgrad Experten zufolge erst sieben Prozent, so daß mit jährlichen Absatzzuwächsen von 25 Prozent gerechnet wird. Dabei dürfte die Nachfrage nach Minicomputern stärker als die nach PCs zunehmen, da viele Unternehmen zunächst einen PC anschafften und nun in Dimensionen hineinwachsen, wo sie einen Mini benötigen.

Gegenwärtig beträgt die jährliche Umsatzzuwachsrate bei Kleincomputern noch 40 Prozent, schreibt die Bundesstelle für Außenhandelsinformationen. Die PCs kosten in Spanien zwischen 100 000 und 1 Million Peseten. Auf dem Markt führend sind nach Expertenangaben Apple, Comodore, Hewlett-Packard, Honeywell Bull und IBM. Minicomputer liegen im Preis zwischen 1,2 Millionen und 2 Millionen Peseten. Bei diesem Marktsegment gilt IBM als Marktführer, der Rest entfällt auf Nixdorf, Kienzle, Olivetti, Digital Equipment und Hewlett Packard.

Die Gesamtanfrage nach Computern wird 1983 etwa 20 Prozent auf rund 1-30 Milliarden Peseten zunehmen. In den letzten Jahren wurden Wachstumsraten von 25 bis 30 Prozent realisiert. Für 1982 ergibt sich nach vorläufigen Angaben eingaben Branchenumsatz von 105 Milliarden Peseten. Dabei nimmt der Anteil der Großcomputer an Branchenumsatz ab. In den Jahren vor 1982 wurden zwischen 40 und 60 Prozent des umgesetzten Volumens mit Großrechnern getätigt. Für 1982 wird der Anteil auf etwa ein Viertel geschätzt.

Bei Computern mittlerer Größe kommen Branchenkenner zu einem Sättigungsgrad von 40 Prozent. Der Anteil am Branchenumsatz nimmt laufend zu. 1982 machten diese Rechner 50 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Die Rechner von IBM, Kienzle, NCR, Olivetti und Philips werden vor allem in Banken, Versicherungen, Industrie und Handel und in der Verwaltung eingesetzt.

Die meisten Rechner kommen aus dem Ausland. Nur für die Gruppe der mittleren Computer gibt es eine inländische Produktion. IBM, Nixdorf und Secoinsa stellen Rechner im Land her. IBM produziert seit 1974 in Valencia. 1981 erwirtschafteten 620 Personen einen Umsatz von 53 000 Millionen Peseten. Nixdorf ist seit 1967 in Spanien, produziert wird in Toledo. Beschäftigt sind rund 550 Mitarbeiter, davon rund 70 in Toledo. Die Secoinsa (sociedad Espanola de Communicationes e Informatica S.A.) wurde 1975 gegründet. Daran sind unter anderem das staatliche Industrieinstitut (INI) mit rund 55 Prozent, die CTNE mit 16 Prozent und Fujitsu mit 25 Prozent beteiligt. Der Sitz des Unternehmens ist in Malaga. Es sind 650 Personen beschäftigt. Der Umsatz wird für 1981 mit 4.250 Millionen Peseten angegeben. Bis 1985 sollen Investitionen in, Höhe von 20 Milliarden Peseten vorgenommen werden. Bis 1986 sind auch 300 neue Arbeitsplätze vorgesehen.