Ratgeber

In neun Schritten zum effizienten Data Center

26.05.2009
Von Rainer Weidmann und Michael Pauly

5. Bessere Auslastung: Virtualisierung von Servern

Um Hardware noch weiter zu optimieren, muss man sie reduzieren. Dies geschieht durch die Einrichtung mehrerer virtueller Server auf einem physikalischen Gerät. Die Einführung einer solchen Schicht zur Virtualisierung erhöht zunächst einmal die Komplexität, da damit eine zusätzliche Software administriert und gewartet werden muss. Der Nutzen dieser Anschaffung erschließt sich nur, wenn zuvor wie beschrieben Hard- und Software standardisiert und optimiert worden sind, so dass das RZ Server-Kapazitäten hochgradig automatisiert zur Verfügung stellen kann. Auf diese Weise lassen sich virtuelle Server im laufenden Betrieb von einer physikalischen Maschine in eine andere verlagern und der Auslastungsgrad der Geräte insgesamt deutlich verbessern.

Weiter gilt es beim Einsatz von Virtualisierungssoftware zu beachten, welche Anforderungen die Anwendungssoftware an die Maschinen beziehungsweise die Virtualisierungsschicht stellt. So ist etwa bei Applikationen mit hohem Input/Output-Anteil wie Datenbanken, Lotus Notes, Exchange oder auch SAP immer von Fall zu Fall zu entscheiden, ob und wie Virtualisierungstechnologien sinnvoll eingesetzt werden können. Anders liegt der Fall bei den kleinen verteilten Maschinen wie Print- und Web-Servern. Diese sind im normalen Betrieb nicht ausgelastet und lassen sich ohne weiteres auf größeren Maschinen virtualisieren.

Unter dem Strich sind die Fortschritte durch virtualisierte Umgebungen erheblich. Die durchschnittliche Auslastung der Server lässt sich von 20 Prozent auf 75 Prozent und in einzelnen Fällen bis 85 Prozent steigern. Im reinen Server-Betrieb ist so eine Senkung des Energieverbrauchs um bis zu 80 Prozent möglich.