Anwenderbericht Gold-Zack Werke Mettmann:

In kleinen Schritten zur computerisierten Materialwirtschaft

07.07.1978

METTMANN - "Bevor wir unsere Materialwirtschaft auf EDV umgestellt haben, war sie für die meisten Mitarbeiter ein undurchdringliches Labyrinth", erinnert sich Dirk Heyermann, Programmierer bei den Gold-Zack Werken in Mettmann. Jetzt kann wenigstens die Bestandsführung per EDV abgewickelt werden, nachdem Heyermann selbst ein Assemblerprogramm geschrieben hat.

Standardpakete kamen für das Unternehmen nicht in Frage, da es - speziell bei Textilfirmen - sehr schwierig sei, die Stücklistenorganisation anzupassen. "Deshalb haben wir uns bisher auch auf die reine Bestandsführung beschränkt, die wir jetzt aber weiter ausbauen wollen", erklärte Heyermann.

Umfangreiche Eingabe-Daten

Bei der Einführung des Programms gab es Schwierigkeiten mit den verschiedenen Abteilungen, denen die "Eingaben zu umfangreich" waren. Durch ein neues Stammblatt, das von Heyermann entwickelt wurde, mußten die Sachbearbeiter nämlich Mehrarbeit beim Ausfüllen in Kauf nehmen.

Das Programm, das er in einem halben Jahr erstellte, befindet sich gegenwärtig noch in der Testphase. "Ich hoffe, daß es ab Juli richtig läuft", meint Heyermann. Er ist aber auch jetzt schon mit den Ergebnissen zu frieden: "Vorteile gegenüber früher bringen vor allem die verständlicheren Sortierbegriffe." Das Programm wird in allen Bereichen für die Bestandsführung eingesetzt. Dazu gehören Angaben über vorhandene Rohstoffe, Halbfabrikate, aber auch über die Bestellung, Lieferung und Rücklieferung sowie über Materialfehler und einen Teil der Produktion.

Über den Daumen gepeilt

Der Bedarf kann allerdings noch nicht per EDV ermittelt werden. "Das machen die Sachbearbeiter bei uns noch über den Daumen", erklärt er und hofft, "daß sie dabei wenigstens die DV-Listen über den vorhandenen Bestand zu Rate ziehen." Die Bestellungen werden ebenfalls noch manuell angefertigt. Der nächste, Schritt wird darin bestehen, die Bestandsermittlung auf EDV umzustellen.

Die Gold-Zack Werke beschäftigen etwa 800 Mitarbeiter, davon zehn in der EDV-Abteilung. Sie haben ein Sperry-Univac-System 90/30 (65 K Bytes) installiert mit Kartenleser und -stanzer, vier Wechselplattenspeicher 8416. Das Unternehmen besitzt keine Terminals und arbeitet im Batch-Betrieb. Die Daten für die Materialwirtschaft sind auf Magnetplatten gespeichert: Das Programm beansprucht 30 bis 40 K.