In drei Minuten rechnet feinste Technik den Vorteil aus

In drei Minuten rechnet feinste Technik den Vorteil aus American Airlines auf dem Höhenflug

19.03.1999
MÜNCHEN (IDG) - Rund 16 Millionen Dollar hat es gekostet, das Vorhersagesystem von American Airlines zu modernisieren. Das nunmehr objektorientierte, auf Parallelrechnern installierte Client-Server-Programm "Integrated Forecast System" (IFS) ist fester Bestandteil des gesellschafteigenen Flugreservierungssystems "Sabre".

Die Eckdaten des Systems sind traumhaft. IFS berechnet die Marktanteile der Airline heruntergebrochen auf rund 400000 mögliche Städteverbindungen rund um die Welt in nur drei Minuten. Es hilft Managern, herauszufinden, an welchen Stellschrauben gedreht werden muß, um 4000 Flüge pro Tag effektiver als der Wettbewerb zu planen. Es nutzt bis zu 60 Iterationen, um die finanziellen Auswirkungen von zusätzlichen oder ausfallenden Flügen zu kalkulieren, ob es sich lohnt, eine zusätzliche Linie einzurichten, welche Größe die Flieger haben und wie oft diese abheben sollten.

Das System ist seit 1996 im Einsatz. Seither ist der jährliche Profit der Fluggesellschaft um rund 500 Millionen Dollar gestiegen. Die Modernisierung des Mainframe-Vorgängers begann 1991, als die Vorhersagen nicht in einer Stunde, sondern innerhalb von Minuten präsent sein sollten.

IFS läuft auf dem Sun-Server "E 6000" unter Solaris. Das Data- Warehouse der Applikation ist auf der Sun-Maschine "E 10000" installiert mit Hilfe einer Oracle-Datenbank. Die IFS-Kernlogik ist in C++ geschrieben, und der Client läuft auf Pentium-PCs in einem Java-Browser. Berichte und Auswertungen entstehen mit Hilfe von "Microsoft Access". Für die Verbindung der verteilten Plattformen sorgt der Middleware-Standard Common Object Request Broker Architecture (Corba). Das Netz basiert auf Fast-Ethernet- Technik, die einen Durchsatz von 100 Mbit/s ermöglicht, sowie Switches von Cisco.