Rätseln um die Einordnung der 30er-Serie von IBM:

In der Leistung entsprechen die Neuen den Alten

19.10.1977

MÜNCHEN/ARMONK - Wie wenig sich IBM mit den neu angekündigten Zentraleinheiten 3031 und 3032 von der bisherigen Hardware abgesetzt hat, zeigt ein Vergleich mit den Mittelklasse- und Großsystemen der Serie 370 (Tabelle). Von den Leistungsmerkmalen her ist der 3031-Rechner nahezu identisch mit der 370/158-3, unterscheidet sich die 3032-CPU kaum von der 370/168-3. Die Unterstellung muß erlaubt sein, daß IBM lediglich ein Re-Design der 370-Architektur vorgenommen hat und - wie es ein Marktbeobachter spitz formulierte - "Alten Wein in neuen Schläuchen" anbietet - zu allerdings erheblich reduzierten Preisen. In dieses Bild paßt, daß der Marktführer, der ohnehin eine eher konservative Ankündigungspolitik betreibt, die 3031/3032-Hardware in Pressemitteilungen und Anzeigen praktisch "nebenbei" abhandelt: Da ist mehr von den erweiterten Möglichkeiten für intelligente Anwendungen die Rede als von der Hardware. Jongliert IBM mit dem Eindruck, es wäre etwas Neues, oder untertreibt IBM die Möglichkeiten der "Dreißiger"-Modelle: Das bleibt die Frage.