Kommentar von SAP-Managerin Kerstin Geiger

Impulse der Kunden aufsaugen

21.09.2010

Schiffsbauer machen Windkraft

Welche enormen Ausmaße eine solche äußere Transformation annehmen kann, zeigt auch das Beispiel des koreanischen Schiffsbauers Samsung Heavy Industries. Durch die Weltwirtschaftskrise ist die Nachfrage nach Schiffen eingebrochen. Darum setzt das Unternehmen auf regenerative Energien mit dem Schwerpunkt Windkraft. Statt Schiffe baut Samsung jetzt Windturbinen. Daraus ergeben sich für den Produktionsbetrieb fundamental neue Anforderungen, denn der Turbinenbau erfordert andere Prozesse. Zusätzlich engagiert sich Samsung auch als Betreiber von Windparks, wodurch wiederum neue Prozesse in die bisherigen Geschäftsabläufe integriert beziehungsweise diese komplett neu aufgesetzt werden müssen.

Beide Geschäftsbereiche, der Turbinenbau wie auch der Betrieb der Windparks, müssen durch eine flexible Unternehmenssoftware abgebildet, die unterschiedlichen Interessen abgewogen und koordiniert werden. Als Windpark-Betreiber muss Samsung beispielsweise im Vorfeld eines Projektes abklären, wo die Windräder aufgestellt werden können und dafür die entsprechenden Genehmigungen einholen. Hinzu kommen komplexe Logistikprozesse für den Transport und Aufbau der Windräder.

Industriespezifische Geschäftsprozesse

Mit einem umfangreichen Portfolio an Softwarelösungen, dessen Kernstück die SAP Business Suite ist, unterstützt SAP eine Vielzahl von industriespezifischen Geschäftsprozessen, die sich je nach Anforderungen und über Industriegrenzen hinweg kombinieren als auch anpassen lassen. Samsung konnte dadurch auf dem bereits vorhandenen projektorientierten Ansatz aus dem Schiffsbau aufbauen. Auch die Produktion von Windrädern ist zunächst projektorientiert, erfordert aber zusätzliche Prozesse, sobald es um mehr als nur um die Herstellung der Windturbinen geht. Ein Beispiel: Für die Wartung und Reparatur der Windparks benötigt das Unternehmen zusätzliche mobile und Field Service-Anwendungen sowie Kalenderfunktionen, um die Servicemitarbeiter entsprechen einzuteilen. Die Mitarbeiter hingegen brauchen Zugriff auf Reparaturdaten aus dem Zentralrechner sowie tagesaktuelle Informationen über das Ersatzteillager. Jeder Einsatz vor Ort erfordert zudem eine dedizierte Rückmeldung sowie ein Berichtswesen, damit die Tätigkeiten unmittelbar in das zentrale SAP-System einfließen und verarbeitet werden können.

Eine saubere Dokumentation, wie ein Bautagebuch oder auch Berichte über Vorfälle bei Reparaturen, sind in diesem Umfeld ebenfalls unerlässlich.