Bessere Beratungsinfrastruktur für Jungunternehmer schaffen

Impuls: Kapital allein ist zuwenig

09.03.1984

MÜNCHEN (CW) - Mit einer gezielten Beratungsinfrastruktur möchte "Impuls" - ein Zusammenschluß von derzeit 15 mittelständischen Unternehmen der Informationsindustrie - innovativen Jungunternehmern bei der Existenzgründung helfen.

In der Bundesrepublik fehlt es derzeit an Einrichtungen, die jungen Unternehmern mit Rat und Tat zur Seite stehen, betonte Impuls-Vorsitzender Klaus Neugebauer auf einer Pressekonferenz in München. Gerade aber kleine Unternehmen leisteten zur technologischen Entwicklung einen entscheidenden Beitrag.

Kapital ist für Newcomer nur einer von vielen Faktoren. Neugebauer: "Das Geld macht ein Fünftel aus." Die restlichen vier Fünftel entfallen auf Marketing, Vertrieb, Rechnungswesen, Organisation. Auf diesem Gebiet aber herrscht nach Meinung Neugebauers bei vielen jungen Selbständigen ein Manko an Wissen und Erfahrung. Ihr unternehmerischer Elan ende daher oft mit einem Flop.

Impuls bietet sich daher als Berater an, indem es innovative Unternehmen selbst zu Wort kommen läßt. Die Tips aus der Praxis sollen für Marktneulinge Hilfe zur Selbsthilfe sein. Gleichzeitig kann heute jedes DV-Unternehmen Mitglied von Impuls werden. In der Vergangenheit wurde die Aufnahme eher restriktiver gehandhabt. Die Betriebe mußten mindestens drei Jahre am Markt sein und mehr als 20 Mitarbeiter haben. Impuls möchte Kontakte vermitteln, Unternehmen mit gleichartigen Problemen aus der Isolation reißen und sich zudem noch als Lobby für die kleinen und mittleren der DV-Branche verstanden wissen.

Wie in Amerika, so sollte in der Bundesrepublik vermehrt Risikokapital zur Verfügung gestellt werden, meinte Neugebauer. Allerdings bedürften Venture-Capital-Fonds eines besonderen Managements, das auf die Bedürfnisse junger Unternehmen abgestellt sei. Den Banken riet Neugebauer, sich als Berater aus diesem Bereich herauszuhalten, da sie von den spezifischen Problemen und der Praxis nichts verstünden. Für die Zukunft sieht er eine Symbiose zwischen Impuls und den Venture-Capital-Fonds.