Frost & Sullivan lotet Markt für Low-cost-Drucker aus:

Impact-Drucker noch nicht entbehrlich

05.09.1986

NEW YORK (CWN) - Obgleich neue Laserdrucker allenthalben wie Pilze aus dem Boden schießen. Ist es nicht sehr wahrscheinlich, daß Impact-Drucker dadurch zum alten Eisen befördert werden. Diesen Schluß legt eine neuere Studie nahe, und viele Industriebeobachter sind der gleichen Meinung.

Die Studie über den "Markt der Low-end-Drucker für Computer in den USA", durchgeführt von Frost & Sullivan, kam zu dem Ergebnis, Drucker mit einem Endpreis von weniger als 2000 Dollar würden in den kommenden Jahren von der Konkurrenz durch Laserdrucker weniger bedroht. Der Erhebung zufolge werden die Stückzahlen für Niedrigpreis-Drucker durchschnittlich um elf Prozent jährlich zunehmen, aber Techniken wie Laserdruck werden den Markt zunehmend in Richtung auf anschlagfreie Maschinen umformen.

Laserdrucker nicht immer als Alternative möglich

Drei Gründe nennt der Report, warum Laserdrucker gegenwärtig nicht für jedermann eine Alternative darstellen: sie sind teurer bei der Anschaffung, teurer im Betrieb und bieten nur beschränkte Möglichkeiten beim Paperhandling. Außerdem können diese Drucker keine Durchschläge auf Kohlepapier erzeugen.

Roy Massena, Marketingdirektor bei Output Technology Corp. in Spokane, Washington, glaubt nicht an ein Verschwinden der Punktmatrixdrucker. Er sagte, der Druckermarkt habe einen Gesamtumfang von 7,2 Milliarden; davon entfielen 3,5 Milliarden auf Matrixdrucker. Verbesserte Ausführungen dieses gegenwärtig sehr verbreiteten Systems werden auch bis 1990 am Markt dominieren, und zwar "wegen ihrer Vielseitigkeit ebenso wie wegen ihres niedrigen Preises", wie Tom Arnett meinte, Projektleiter der Druckerstudie von Frost & Sullivan. Seine Ergebnisse zeigen, daß der Markt für Non-Impact-Drucker aufgrund der Fortschritte in der Laserdruckertechnik bis 1990 jährlich um 37 Prozent wachsen wird. Impact-Drucker - Matrix- und Typenradmaschinen - werden von der Lasertechnik in entgegengesetzter Weise betroffen werden. Vor allem Typenraddrucker sehen sich nicht nur von der Laserseite bedrängt, sondern auch von Matrixdruckern, die entweder in mehreren Durchgängen drucken oder mehr Nadeln enthalten und auf diese Weise näher an die Briefqualität herankommen.

"Der Markt für Typenraddrucker wird weiter zusammenschmelzen, das geht ganz klar aus den Zahlen hervor", erklärte Tim DiTomaso von Epson America in Torrance, Kalifornien. Er führte eine Studie an, die einen 13-prozentigen Verkaufsrückgang bei den Stückzahlen in den Jahren 1985 und 1986 auswies, und rechnete daraus für die Zeit bis 1990 eine weitere Erosion um zehn bis 13 Prozent hoch.

Neue Matrix-Modelle sind schneller und leiser

Epson als Hersteller von drei Typenrad-Modellen konzentriert einen guten Teil seiner Anstrengungen auf weitere Verbesserungen des Matrixprinzips. DiTomaso vertrat die Ansicht, die neueste Technik erlaube es Matrixdruckern mit Lasermaschinen zu konkurrieren, denn sie seien jetzt schneller, leiser, sie hätten eine größere Zahl von Zeichensätzen und Schriftarten, bessere Papierführung und druckten nun mit Fast-Brief-Qualität.

Das Epson Matrix-Spitzenmodell LQ2500 schreibt 324 Zeichen je Sekunde in Entwurfsqualität und 108 Zeichen in Near-Letter-Qualität. Es enthält vier programmierbare Makros, die Instruktionen für Spreadsheets, Grafiken, Brief-Layout oder andere Funktionen enthalten können.

Einen weiteren Pluspunkt für Impact-Geräte sieht Hiroyasu Hagirawa, Präsident der Juki Office Machine Corp., Torrance, in der leichten Instandhaltung. Auch Juki hat sowohl Matrixdrucker als auch Typenraddrucker im Programm. Die Preise der Drucker des Unternehmens liegen zwischen 300 und 1400 Dollar, während die meisten Laserdrucker deutlich über 2000 Dollar kosten.

Die Stückzahlen sollen laut Frost & Sullivan von 5,8 Millionen im Jahr 1985 auf 6,9 Millionen in 1986 und 6,9 Millionen bis 1990 wachsen. Die Anzahl der Anbieter wird sich infolge anhaltenden Wettbewerbs unter Herstellern und Händlern allerdings verringern. Der Report kündigt auch eine "schwere Preis-Erosion" an. Die größten Gewinne werden im Non-Impact-Segment zu verzeichnen sein, der bis 1990 um jährlich 40 Prozent auf 1,2 Milliarden wachsen wird. Damit wird der Anteil derartiger Geräte von vier Prozent 1985 auf mehr als 25 Prozent zu Beginn der kommenden Dekade ansteigen, wobei der Non-Impact-Sektor wiederum von den Laserdruckern weitgehend dominiert wird.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, daß die Händler durchschnittlich vier Drucker-Produktlinien im Programm haben. Die höchste Priorität erteilten die Händler der leichten Wartbarkeit ihrer Drucker.