USU untersucht Marktverhalten bei 300 deutschen IBM-Anwendern:

Immer mehr Anwender nehmen Abschied von VSE

18.03.1988

MÖGLINGEN (pi) - Bereits 29 Prozent der IBM-Meinframe-Anwender setzen die relationalen Datenbankprodukte DB2 (13 Prozent) und SQL/ DS (16 Prozent) ein. Zu diesem Ergebnis kam jetzt die USU Software Unternehmensberatung GmbH mit ihrer Umfrage bei 300 deutschen IBM-Anwendern.

Von der USU GmbH wurden vorwiegend Kunden aus der Industrie (56 Prozent) und dem Dienstleistungsbereich (37 Prozent) befragt. So wurde zum Beispiel ermittelt, daß in der Datenbankszene mit 43 Prozent noch die etablierten Produkte wie IMS von IBM (26 Prozent), Adabas von der Software AG (12 Prozent) und IDMS/R von Cullinet (5 Prozent) dominieren. Das am häufigsten installierte Betriebssystem sei mit 57 Prozent VM, während sich erst 4 Prozent mit Unix angefreundet hätten.

Im Bereich der Anwendungen, so ergab die Untersuchung weiter, liegt SAP mit 29 Prozent Marktanteil an führender Stelle. ADV/Orga bildet mit 8 Prozent das Schlußlicht.

Ferner gaben die befragten Unternehmen an, daß bei den Software-Entwicklungssystemen zum großen Teil IBM-Produkte zum Zuge kommen. Insgesamt liegt der Marktanteil hier bei 23 Prozent, wobei das Tool "OPSS" mit 16 Prozent an der Spitze liegt. Danach folgt "CPS" mit einem Anteil von 6 Prozent und schließlich "Vidoc" mit 5 Prozent.

Glänzend soll Big Blue dastehen, wenn es um Netzwerk-Konzepte geht. USU ermittelte hier, daß immerhin 68 Prozent der Anwender die System Network Architecture (SNA) nutzen. Ans Btx-Netz haben sich inzwischen schon 13 Prozent der Unternehmen angeschlossen.

Für die Umfrage waren insbesondere die 3090-Anwender interessant. Hier ergab sich, daß mit einem Anteil von 92 Prozent MVS und MVS/XA die gängigsten Betriebssysteme darstellten. VSE werde noch von 22 Prozent der Firmen eingesetzt, und 38 Prozent gingen auf das Konto des Überbetriebssystems VM.

Bei den 308X-Systemen, den Vorgängern der IBM 3090, stellte sich heraus, daß diese Rechner nur noch zu zehn Prozent mit VSE betrieben würden. Dies läßt vermuten, so die USU GmbH, daß es IBM gelungen sei, viele VSE-Anwender auf die Einstiegsmaschine der 3090-Familie (Modell 120) einzuschwören, während die restlichen 308X-Anwender bereits alte "MVS- und VM-Hasen" seien.

lm Bereich der 43XX haben laut USU die Betriebssysteme VSE (72 Prozent) und VM (71 Prozent) die absolute Vormacht. Die Möglinger vermuten hier, daß durch den intensiven Einsatz von VM ein großes Absprungpotential in Richtung MVS besteht- Die Vielzahl der Anwender fahre offensichtlich bereits mehrere VSE-Systeme unter VM. Erst ein Drittel der 43XX-Anwender setze das Betriebssystem MVS ein.