Anwender können aus 125 Speicherkomponenten wählen

Imation eröffnet SAN-Testlabor

01.12.2000
MÜNCHEN (CW) - Imation hat in seiner Firmenzentrale im US-amerikanischen Oakdale ein Testlabor für Storage Area Networks (SANs) eingerichtet. Hier sollen Anwender unabhängig von Herstellern ihre Speichernetze testen können. Allerdings zeigt die Eröffnung eines weiteren SAN-Labs, dass der Weg zu Standards im Speichergeschäft noch weit ist. Damit bleiben die meisten Unternehmen beim Aufbau eines dedizierten Speichernetzes von externer Hilfestellung abhängig.

Imation adressiert mit seinem Testlabor in Minnesota Anwender, die ein SAN neu in ihre Firmen-DV integrieren wollen, oder planen, ein bereits bestehendes Speichernetz zu erweitern. Die Tests können vor Ort im Labor zusammen mit den Ingenieuren oder via Fernzugriff über das Netz vorgenommen werden.

Kriterien, nach denen die Speichernetze oder deren Einzelkomponenten geprüft werden, sind die Interoperabilität mit anderen Bestandteilen des Netzes sowie Leistung und Zuverlässigkeit der Konfiguration. Die Vorteile eines SAN-Testlabors liegen laut den Imation-Verantwortlichen darin, dass Pannen vermieden und Arbeitsabläufe im Unternehmen nicht unterbrochen werden.

Die Ausstattung des Testlabors umfasst laut Anbieter 125 Hardware- und Softwareprodukte von 30 Herstellern. Darunter finden sich praktisch alle renommierten Namen im Speichergeschäft. Allerdings muss sich der Anbieter den Vorwurf gefallen lassen, dass vor allem aktuelle Geräte fehlen. So sucht man beispielsweise EMCs "Symmetrix"-Systeme aus der "5000"er- und "8000"er-Reihe oder das "Freedom Storage Lightning 9900" von Hitachi Data Systems (HDS) vergeblich. Ferner fehlen die neuesten Produkte von Sun und Brocade.

Inwieweit Kunden eigenes Speicherequipment in das SAN-Testlabor einbringen dürfen, vermochten Imation-Vertreter nicht zu sagen. Auch die Preise verriet der Speicherspezialist nicht. Das Imation-Labor ist nicht das erste Testzentrum für Speichernetze. So betreiben auch Firmen wie EMC, Compaq oder IBM ähnliche Einrichtungen bereits seit einiger Zeit. Die Testlabors sind ein Indiz dafür, dass Standards, die eine Interoperabilität aller Komponenten eines Speichernetzes garantieren würden, noch nicht in Sicht sind. So räumt auch Tom Clark von der Storage Networking Industry Association (Snia) ein, dass die Implementierung eines SAN für viele Unternehmen nach wie vor kaum ohne Hilfe zu bewältigen ist.