4200 Nebenstellenanlagen und Telecom-Datenservice

Im neuen Münchner Flughafen hat künftig Hicom das Sagen

20.04.1990

MÜNCHEN (CW) - Auf dem neuen Flughafen-Gelände München-Erding unterstützen künftig ISDN-Systeme die Sprachkommunikation, Den Gesamtauftrag für die Konfiguration im Wert von rund neun Millionen Mark erhielt jetzt der Münchner Telefonspezialist Siemens.

Das Kommunikationsnetz mit elf Anlagen vom Typ Hicom 300 und zusammen 4200 Nebenstellenanschlüssen soll künftig sämtliche Bereiche des Flughafens versorgen - von der allgemeinen Verwaltung über Passagierabfertigung, Luftfracht und Technik bis hin zu Läden und Restaurants.

Im Rahmen des neuen Konzepts ist es vorgesehen, daß die Flughafen-Verwaltung L'eitungen an Fremdfirmen wie zum Beispiel Speditionen vermietet.

Neben den eigentlichen und "echten" ISDN-Nebenstellenanlagen ist ein Telecom-Service auf Serverbasis inbegriffen, der Speicherdienste für den Text- und Datenverkehr sowie die Sprachkommunikation übernehmen kann.

Im Rahmen dieser Dienste läßt sich auch eine Formatumwandlung von Teletex- in Faxnachrichten realisieren. Außerdem stehen koordinierende Funktionen für eine günstige Tarifzeitnutzung und Zeitzonenüberbrückung zur Verfügung.

Nach Angaben von Siemens dient die neue Anlage zunächst überwiegend zum Telefonieren, bietet jedoch optional das gesamte Spektrum an ISDN-Kommunikationsmöglichkeiten.

Vier Hicom-Anlagen mit Hauptknoten-Funktion

Vier der Hicom-Systeme, untereinander voll vernetzt, fungieren als Hauptknoten, weitere sieben Systeme werden sternförmig angeschlossen. Die Verbindungen zwischen den Anlagen laufen über die Schnittstelle S2, den Anschluß an das öffentliche ISDN-Netz über PCM-30-Strekken wickelt künftig die Schnittstelle S2m ab .

Die Netzkonfiguration erschließt das mit zirka 1500 Hektar sehr weitläufige Gelände und entspricht auch den hohen Sicherheitsinteressen des Betreibers.

Für die zentrale Administration wird ein Netzwerk-Management-Center eingerichtet.