Im Fokus: Von Märkten und Bedingungen

19.09.2007

Licht und Schatten sieht der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) im ITK-Markt des laufenden Jahres. Insgesamt wird die Branche 147,8 Milliarden Euro Umsatz erzielen 1,3 Prozent mehr als 2006. Die einzelnen Segmente entwickeln sich aber höchst unterschiedlich (siehe Grafik oben).

Die Gründe für den Abschwung im Telecom-Geschäft erkennt der Bitkom in den fallenden Mobilfunkpreisen, die trotz der Mehrwertsteuer innerhalb von zwei Jahren für 15 Prozent weniger Einnahmen sorgten. Der Umsatz mit Mobilfunk sinkt deshalb um 2,5 Prozent auf 22,8 Milliarden Euro. Dem Geschäft mit dem Festnetz geht es nicht besser: Der Umsatz schrumpft um sieben Prozent auf 17,5 Milliarden Euro. Einzig die Datendienste erleben einen Boom. Die Bitkom-Analysten erwarten, dass Ende des Jahres fast die Hälfte aller bundesdeutschen Haushalte über einen schnellen Internet-Zugang per DSL oder TV-Kabel verfügen. Das schraubt den Umsatz gegenüber 2006 um sieben Prozent auf 12,4 Milliarden Euro in die Höhe.

Die Informationstechnik darf insgesamt mit einem moderaten und anhaltenden Wachstum rechnen, wobei insbesondere professionelle Abnehmer in der Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung für Umsatz sorgen. Nachgefragt werden vor allem Softwareprodukte (plus sechs Prozent) und IT-Services, die um knapp fünf Prozent wachsen, während die Einnahmen mit Hardware trotz steigender Verkäufe um 1,1 Prozent zurückgehen. Die Dienstleistungen erreichen in diesem Jahr mit geschätzten 30,5 Milliarden Euro Einnahmen schon fast die kombinierten Umsätze von Software (18 Milliarden Euro) und Hardware (16,5 Milliarden Euro).

Der Bitkom fordert von der Politik, die Hindernisse für innovative Techniken wie Handy-TV, IPTV und Breitband-Internet abzubauen, die insbesondere die Telecom-Industrie behinderten: "Seit über einem Jahr warten die Investoren auf die Zuteilung von Frequenzen und Kapazitäten für Handy-TV", erklärte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Mehr als sieben Millionen Deutsche würden diese Technik sofort nutzen. (kk)