Im Fokus: Privatkunden bestimmen das Tempo

24.10.2005

Die Marktforscher von Gartner erwarten, dass in den nächsten zehn Jahren viele IT-Innovationen zuerst im Endverbrauchermarkt auftauchen, bevor sie in den Unternehmen Einzug halten. Auf der Hausmesse "ITxpo" in Orlando, Florida, hieß es, diese Entwicklung werde vor allem auf Neuerungen zutreffen, die von Unternehmen im Zeitraum von 2007 bis 2012 eingeführt werden. Die Aussicht auf hohe Verkaufszahlen mit entsprechenden Gewinnen habe viele führende Hersteller davon überzeugt, ihre Ressourcen in Produkte und Dienstleistungen für Privatkunden zu investieren.

Schon heute gelangten Produkte wie Skype oder Google Desktop über die Anwender in die Unternehmen. IT-Manager müssten erst lernen, damit umzugehen. Innerhalb kurzer Zeit durchdrängen die IT-Innovationen den Arbeitsalltag und Workflow - auch mit Wireless-LANs, Smartphones oder Instant Messaging sei das zu beobachten gewesen. Widerstand dagegen sei für IT-Verantwortliche zwecklos, stattdessen gelte es, den Mehrwert zu nutzen.

Die Gartner-Veranstaltung, deren europäisches Pendant in Kürze in Cannes stattfinden wird, zog nicht nur 6000 Besucher an, sie brachte mit Microsoft-Chef Steve Ballmer oder Mark Hurd, CEO von Hewlett-Packard, auch IT-Prominenz auf die Bühne. Ballmer nutzte die Gelegenheit, für den Windows-Nachfolger "Vista" zu werben und den Anwesenden zu versichern, das System werde vom ersten Tag an völlig sicher sein und könne unverzüglich genutzt werden.

Hurd indes dementierte Gerüchte, wonach sich HP von einzelnen Geschäftsbereichen, etwa Drucker- oder Netzwerksparte, trennen werde. Man konzentriere sich auf die Kernprodukte, darunter auch das Adaptive Enterprise Framework, das die Handschrift von Hurds Vorgängerin Carleton Fiorina trägt. Nicht die Produktausrichtung sei falsch gewesen, sondern die Management-Struktur (siehe Seite 13). (hv)