Im Fokus: Performance-Messung

13.04.2007

Die Lenker der meisten großen Konzerne aus Europa, Nordamerika und dem asiatischen Raum sind heute laufend im Bilde über ihre finanzielle Performance. Wie eine Untersuchung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte zeigt, stehen ihnen weitergehende Daten, die für die Steuerung des Unternehmens ebenfalls wichtig wären, kaum zur Verfügung.

Besonders auffällig ist der Mangel an Informationen zum internen Arbeitsumfeld (Leistungen und Loyalität der Mitarbeiter) und die Kundenzufriedenheit. Doch auch über andere Bereiche (siehe Grafik: "Manager tappen im Dunkeln") wissen die Geschäftsführungen wenig. Ihnen fehlt es an Metriken, um solche Daten zu erheben und zu vergleichen.

Was hindert Manager daran, Informationen einzuholen, die über die Finanzdaten hinausgehen? 55 Prozent der Befragten sagen, dass die zur Verfügung stehenden Tools zur Erhebung entsprechender Daten nicht ausreichen. Knapp die Hälfte ist außerdem der Meinung, dass im Wesentlichen nur die Finanzdaten Rückschlüsse auf die Gesundheit des Unternehmens zulassen. Und 44 Prozent halten es für schwierig, entsprechende Messungen vorzunehmen und Verantwortliche dafür einzusetzen.

Deloitte stellt fest, dass die vorhandenen Werkzeuge und Methoden zur Leistungsmessung nicht ausreichen. Das war 2004 so, als die Studie "In the dark" erstmals erschien, und es ist 2007 nicht anders, wie die zweite Auflage zeigt. Die Wirtschaftskapitäne wissen, dass sie sich allein mit guten Finanzanalysen nicht vom Wettbewerb absetzen können. Für weitergehende Analysen fehlen ihnen aber die Tools, das Know-how und eine angemessene interne Organisa- tion. Der Missstand ist umso gravierender, als in großen Konzernen auch die Aufsichtsgremien meistens lediglich die Finanzdaten zur Verfügung haben. Damit fällt es ihnen schwer, ihrem Auftrag in vollem Umfang gerecht zu werden. (hv)