Im Fokus: PDAs

14.11.2006

Es gab Zeiten, da räumten Analysten, Experten und Journalisten der Konvergenz von Mobiltelefonen mit persönlichen digitalen Assistenten - also PDAs wie dem "Palm Pilot" oder Handsprings "Visor" - keine Chance ein. Handys bleiben Handys, so die weit verbreitete Einschätzung, und Organizer bleiben Organizer. Ausnahmen wie der "Communicator" von Nokia bestätigten die Regel. Dieser war eindeutig zu groß und zu teuer für den Massenmarkt. Inzwischen hat sich der Sektor um 180 Grad gedreht: Im dritten Quartal 2006 waren 93 Prozent aller in Europa verkauften Mobilgeräte Smartphones. Reine PDAs gelten inzwischen fast als unverkäuflich.

Laut IDC wurden europaweit im dritten Quartal 60 Prozent weniger pure PDAs als im Vorjahreszeitraum abgesetzt. Die Zahl der verkauften Smartphones stieg gleichzeitig um 30 Prozent. Beide Gerätetypen zusammen kamen auf einen Stückzahlenzuwachs von 13 Prozent auf 3,84 Millionen Geräte. Im direkten Vorquartal war der Gesamtmarkt indes geschrumpft. Zu den Siegern zählte wieder einmal Nokia: Der ohnehin schon mit riesigem Abstand führende Hersteller weitete seinen Marktanteil bei Smartphones auf 71 Prozent und im Gesamtmarkt auf 67 Prozent aus. RIM ("Blackberry") an zweiter Position wuchs etwas langsamer auf 6,1 Prozent, der taiwanische Auftragsfertiger HTC/Qtek schoss mit einer neuen Strategie hingegen um 275 Prozent nach oben und auf den dritten Platz (5,4 Prozent). Hewlett-Packard (HP) litt unter der geringeren Nachfrage nach reinen PDAs und büßte 44 Prozent seiner Stückzahlen des Vorjahresquartals ein (3,6 Prozent Marktanteil). Palm schrumpfte leicht, und zwar auf einen Marktanteil von weniger als drei Prozent. (ajf)